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Die 3-Kreis-Druckluftbremsanlage

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  • Die 3-Kreis-Druckluftbremsanlage

    dieses Thema sollte auch für unsere Neuanfänger interessant sein,weil sie auch in der Prüfung vorkommen kann..

    Teile der Druckluftbremsanlage :

    Der Kompressor ( Luftpresser )

    Der Kompressor ist ein Kolbenverdichter.Er wird häufig von einem Keilriemen vom Fahrzeugmotor angetrieben und läuft ständig mit.Beim Saughub saugt der Kolben über die Ansaugleitung des Motors oder über einen eigenen Luftfilter Frischluft durch das Saugventil an.Beim Druckhub wird die Luft verdichtet und durch das Druckventil über den Druckregler und das Vierkreisschutzventil zum Luftbehälter gedrückt.Die Ventile sitzen im Zylinderkopf,es sind Flatterventile,die sich selbstständig steuern.Die Schmierung ist an der Druckumlaufschmierung des Motors angeschlossen.Der Kompressor kann aber auch einen eigenen Schmierkreislauf haben.
    Die Luft erreicht beim Verdichten Temepraturen bis etwa 200 °C,wodurch verkokendes Öl das Druckventil und Druckregler zusetzen kann.Eine regelmässige Wartung und Reinigung ist deshalb erforderlich.Das Druckventil läßt sich dazu ohne Abbau des Zylinderkopfes ausbauen.


    Das Vierkreisschutzventil

    Das Vierkreisschutzventil verteilt die Druckluft auf die einzelnen Kreise.Die Betriebsbremskreise 1 und 2 des Motorwagens werden dabei vorrangig vor den Kreisen 3 ( Festell- und Hilfsbremse,Anhänger ) und Kreis 4 ( Dauerbremse ) befüllt.Bei Ausfall eines oder mehreren Kreise durch Undichtigkeit übernimmt es die Drucksicherung der intakten Kreise.
    Die Druckluft strömt vom Kompressor über Anschluß 1 zu.Bei Erreichen des Öffnungsdruckes von etwa 7 bar öffnen die beiden Überströmventile zu den Anschlüssen 21 und 22 der Kreise 1 und 2 gleichzeitig.Die Luft kann in die hier angeschlossenen Behälter der Betriebsbremskreise einströmen.Gleichzeitig steht die Druckluft über die geöffneten Rückschlagventile an den Überströmventilen zu den Anschlüssen 23 und 24 der Kreise 3 und 4 an.Erreicht der Druck etwa 7,5 bar ,so öffnen die Überströmventile der Kreise 3 und 4.Die Luftbehälter der Betriebsbremse sind dabei bereits weitgehend befüllt.
    Tritt im Kreis 1 ein Leck ein,so fällt der Druck in Kreis 2 bis auf den Schließdruck von etwa 4,5 bar mit ab.Jetzt schließt das Überströmventil von Kreis 1.Der Kompressor füllt nun wieder Kreis 2 bis zum Erreichen des Öffnungsdruckes des Überströmventils von Kreis 1 ( 7 bar ) auf.Der Druck in den Kreisen 3 und 4 bleibt gesichert,da die Rückschlagventile ein Zurückströmen und Entweichen der Luft über die Leckstelle verhindern.Die Feststellbremse bleibt daher weiterhin gelöst.

    **** eine Zeichnung findet ihr weiter unten,wo ihr dann auch die Anschlüsse findet..
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    Wem das Wasser bis zum Hals steht,sollte den Kopf nicht hängen lassen :)

    MVH Thomas

  • #2
    Aufgaben der einzelnen Bauteile einer Druckluftbremsanlage / Dauerbremsanlage

    Luftpresser :
    Der Luftpresser hat die Aufgabe,die Druckluftbremsanlage mit der erforderlichen Druckluft zu versorgen.

    Vierkreisschutzventil :
    Das Vierkreisschutzventil hat die Aufgabe,die Luft in 4 voreinander unabhängige Bremskreise zu teilen.Fällt ein Kreis aus,fällt der Druck bis zum Sicherungsdruck ( 5,5 bar ) und baut sich bis zum Haltedruck von 6,5 bar wieder auf.Somit besitzen die restlichen Kreise einen Vorratsdruck von 6,5 bar,der ausreicht um die komplette Anlage zu bedienen.

    Relaisventil :
    Am Relaisventil liegt Vorratsdruck von Kreis 1 ( 8,1 +- 0,2 bar ) an und wird im Verhältnis 1:1 weitergeleitet.

    Zweikreis-Motorwagen-Bremsventil :
    Es wird durch ein Fußpedal betätigt.Mit ihm kann man die Vorratsluft stufbar um 0,5 bar,je nach Bremsung drosseln.Vorratsluft liegt an,Steuerdruck kommt raus,Je mehr gebremst wird,desto mehr Kraft ist erforderlich,damit der Fahrer ein Gefühl für die Bremsung erhält.

    Doppeldruckmanometer :
    Er zeigt einmal ( weisser Zeiger ) den Vorratsdruck im Kreis 1 an und den tatsächlichen angesteuerten Druck ( roter Zeiger ).Angebaut ist ein elektrischer Schalter,der bei 0,1 - 0,5 bar anspricht und die Bremsleuchten betätigt.

    Der ALB :
    Der Automatische-,Lastabhängige-, Bremskraftregler läßt je nach Beladungszustand mehr oder weniger Luft durch und regelt somit die Stärke der Bremsung. ( dynamisch )

    Prüfventil :
    An ihm kann die angesteuerte Luft vom ALB gemessen werden.

    Druckregler :
    Der Druckregler hat die Aufgabe,den Druck in der Bremsanlage innerhalb vorgegebener Grenzwerte zu regeln.Über den Reifenfüllanschluß kann Druckluft für das Aufpumpen der Reifen entnommen werden.Parallel dazu : Fremdeinspeisung.Sie dient dazu,das abzuschleppende Fahrzeug mit Druckluft zu versorgen.

    Frostschutzpumpe :
    Die Frostschutzpumpe hat die Aufgabe,die Druckluftbremsanlage mit Frostschutzmittel zu versorgen.

    Drucksicherungsventil :
    Das Drucksicherungsventil hat die Aufgabe,bei Ausfall eines Druckluftkreises,den Druck der anderen Kreisen zu erhalten.

    Vorratsbehälter :
    Die Vorratsbehälter haben die Aufgabe,die vom Luftpresser erzeugt Druckluft zu speichern.

    Naßluftbehälter :
    der Naßluftbehälter hat die Aufgabe,Kondenswasser abzuscheiden und besitzt deshalb auch ein Entwässerungsventil.

    Lufttrockner :
    Der Lufttrockner hat die Aufgabe,die Druckluft zu entwässern und von Verschmutzungen zu reinigen.

    Betätigungseinrichtung :
    Die Betätigungseinrichtung für die Betriebsbremse des Motorwagens umfassen die Teile der Bremsanlage,die die Bremswirkung steuern.Dazu gehören Betriebsbremsventil und Bremskraftregler.

    Betriebsbremsventil :
    Das Betriebsbremsventil hat die Aufgabe,ein abstufbares Bremsen des Zugwagens zu ermöglichen und bei Anhängerbetrieb das Anhänger-Steuerventil zu betätigen.

    Bremskraftregler :
    Der Bremskraftregler hat die Aufgabe,den Bremsdruck im Hinterachsbremskreis in Abhängigkeit vom Beladezustand des Fahrzeuges zu regeln.

    Bremszylinder :
    Im Bremszylinder wird der über das Betriebsbremsventil eingeleitete Druck in eine Kolbenstangenkraft umgewandelt.

    Kombizylinder :
    Sie werden mit Luft beaufschlagt und leiten über Gestängesteller und Drehwelle die Bremsung ein.Die Radbremsen sind als Trommel- oder Scheibenbremse ausgelegt.

    Feststell-Hilfsbremsanlage :
    Die Feststell-Hilfsbremsanlage hat die Aufgabe,das Fahrzeug im Stand und auf geneigter Fahrbahn durch rein mechanisch erzeugte Kräfte festzuhalten.Sie dient als Hilfsbremse,wenn die Betriebsbremsanlage ausgefallen ist.

    Anhänger-Steuerventil :
    Das Anhänger-Steuerventil hat die Aufgabe,den Bremsvorgang für den Anhänger durch Druckanstieg in der Bremsleitung zum Anhänger-Bremsventil zu steuern.

    Differenzdruckschaltventil :
    Beträgt die Differenz zwischen ein- und ausgesteuertem Druck mehr als 3 bar,verschließt dieses die Luftzufuhr zum Anhänger,der dann selbstständig bremst.
    Vorteil : bei Abriss der gelben Leitung,schnellere Bremsung ca. 0,7 sek sonst 1,9 sek.

    Kupplungsköpfe :
    Die Kupplungsköpfe haben die Aufgabe,die Vorrats- und Bremsleitung des Zugwagens vertauschsicher mit den entsprechenden Leitungen des Anhängers zu verbinden.

    Kupplungskopf rot = Vorratsleitung
    Kupplungskopf gelb = Brems / Steuerleitung

    An und Abschlußreihenfolge :
    Anschluß : erst gelb dann rot
    Abschluß : erst rot dann gelb
    ( kleine Eselsbrücke : Rot darf nie alleine stehen )

    Dauerbremsanlage :
    Die nach § 41 Absatz 15 StVZO vorgeschriebene dritte Bremse ( Dauerbremse ) soll verhindern,daß die Betriebsbremse bei längeren Talfahrten überbeansprucht wird.
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    MVH Thomas

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    • #3
      Das Vierkreisschutzventil

      ****Hier noch die Zeichnung des oben beschriebenen Vierkreisschutzventil mit den Anschlüssen die oben genannt wurden..

      und eine Liste zu den Symbolen die oben auf den Schemen der verschiedenen Kreisen der Druckluft-Bremsanlage..
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      • #4
        Hallo Thomas

        Darf ich deine Ausführungen so oder ähnlich für meine Arbeit und Schulung verwenden?
        Besteht ein Copyright darauf?

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