Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

A 61: 12 Laster durften nicht weiterfahren - Kontrolltag der Verkehrsdirektionen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • A 61: 12 Laster durften nicht weiterfahren - Kontrolltag der Verkehrsdirektionen

    Rheinland-Pfalz 26.06.2014

    Bei Ladungssicherung gibt es kein Pardon

    Von Torben Schröder

    LANDESKONTROLLTAG Polizei überprüft an der Autobahn 19 Lastwagen / Manchmal hilft nur die „Vermögensabschöpfung“

    RHEINHESSEN

    Ein „Carpe Diem“-Schriftzug guckt unter dem T-Shirt hervor. Den gestrigen Tag hätte der Lastwagenfahrer mit der Tätowierung am Arm sicher gern anders genutzt, doch weil sein Lastwagen nicht ordnungsgemäß beladen wurde, war für ihn und seine beiden Kollegen statt des nahenden Feierabends harte Arbeit angesagt. Das Gerüst, das der 7,5-Tonner samt Anhänger geladen hatte, war zwar insgesamt nicht zu schwer, aber nicht ordnungsgemäß verteilt. Deshalb galt es, Teile von der Lkw-Ladefläche runter- und auf den Anhänger draufzuladen. Anschließend noch ordnungsgemäß sichern, und die Fahrt Richtung Pfalz konnte fortgesetzt werden.

    Manch anderer Lastwagenfahrer kam weniger glimpflich davon beim landesweiten Verkehrskontrolltag, bei dem die Polizei es vor allem auf den gewerblichen Güter- und Personenverkehr abgesehen hatte. 50 Beamte waren allein rund um die Raststätte Menhir, die an der Autobahn 61 zwischen Gau-Bickelheim und Bornheim liegt, einen Tag lang damit beschäftigt, für Sicherheit im Lastverkehr zu sorgen. „Wir möchten die Zielgruppe wieder sensibilisieren für die Themen Ladungssicherung, Sozialvorschriften und Fahrzeugtechnik sowie die Gefahren, die dahinter stecken“, sagt der stellvertretende Leiter der Verkehrsdirektion Mainz, Rainer Hois. Die „Zielgruppe“, das sind einerseits die Fahrer, andererseits aber auch die Spediteure und Unternehmer. „Da alles just in time geliefert werden soll, muss es immer schnell gehen“, sagt Hois, „und der Fahrer ist oft das letzte Glied, er muss es dann ausbaden.“ Steckt er in den immer volleren Straßen im Stau und kommt später als geplant zum Ziel, muss dort die verloren gegangene Zeit wieder hereingeholt werden. Dann wird gerne mal schneller gepackt und dabei die eine oder andere Vorschrift ignoriert.


    LADUNGSSICHERUNG
    Ladungssicherung bezeichnet das Sichern von Ladungen (Frachtgütern) im Straßen-, Eisenbahn-, Luft- und Schiffsverkehr gegen die beim Transport auftretenden physikalischen Bewegungskräfte. Diese Kräfte treten im Straßentransport beim Beschleunigen nach hinten, beim Bremsen in Fahrtrichtung (Trägheit der Masse), beim Durchfahren von Kurven zu den Seiten (Zentrifugalkraft vs. Zentripetalkraft) und auf unebenen Straßen vertikal auf (Gravitation). Ungenügend oder falsch angebrachte sowie fehlende Ladungssicherung führt oft zu einer Ladungsverschiebung.


    Mitunter lässt sich das noch leicht beheben, wie im Falle eines Transporters von acht Pkw, der statt einer maximal zulässigen Höhe von 4,05 Metern auf 4,11 Meter kam. Hier genügte es, beim obersten Pkw die Luft aus den Reifen zu lassen. So einfache manuelle Lösungen standen einem Lkw-Fahrer aus den Niederlanden nicht zu Gebote. Er hatte Stahlträger geladen, massiv und schwer. 40 Tonnen wären erlaubt gewesen, 44 Tonnen wurden auf der eigens von den Polizeibeamten aufgestellten Lkw-Waage ermittelt. Da hilft auch die Fünf-Prozent-Toleranzgrenze nicht weiter. Abladen, bis er auf das zulässige Höchstgewicht gekommen ist, und dann weiterfahren wäre die Lösung. Aber auch wenn alle Polizisten mit angepackt hätten, ein mehrere Tonnen schwerer Stahlträger lässt sich so leicht nicht bewegen. „Da muss wohl ein Autokran kommen“, vermutet Polizeihauptkommissar Friedrich Israel. Der eine oder andere Verkehrsteilnehmer wird die Nacht auf dem Rastplatz verbracht haben.

    Vor allem das Thema Ladungssicherung erweist sich nach Ansicht der Polizisten zurzeit als problematisch, wobei sich etwa im Falle der Transporte von Windkraftanlagen gezeigt hat, dass Kontrollmaßnahmen durchaus abschreckend und damit lehrreich wirken. Hinzu kommt das Instrument der „Vermögensabschöpfung“, wo bei bestimmten Vergehen das mit dem betreffenden Transport erworbene Einkommen abgeschöpft wird. „Ein probates Mittel, das in der Branche Wirkung zeigt“, berichtet Hois.

    Bei knapp 18 000 Lkw, die pro Tag am Menhir-Parkplatz vorbei brummen, sind die 19 Stück, die beim Landeskontrolltag dort überprüft wurden, ein Tropfen auf dem heißen Stein. Bei 17 Lkw gab es Beanstandungen, vier Vermögensabschöpfungen, fünfmal wurde die Weiterfahrt untersagt. Positiv: Es kam zu keiner Strafanzeige, wohl aber zu acht Ordnungswidrigkeiten und vier Berichten an die Gewerbeaufsicht. So wurden die Straßen wieder ein Stück sicherer.

    Quelle: Allgemeine Zeitung Rhein Main Presse

    Angehängte Dateien

  • #2
    AW: A 61: 12 Laster durften nicht weiterfahren - Kontrolltag der Verkehrsdirektionen

    Keine Frage, Kontrollen sollen und müssen sein. Hätten wir sie nicht....Prost Mahlzeit!
    Aber wenn ich so etwas lese:
    Hinzu kommt das Instrument der „Vermögensabschöpfung“, wo bei bestimmten Vergehen das mit dem betreffenden Transport erworbene Einkommen abgeschöpft wird
    Was glauben Behörden eigentlich was so Transporte einbringen? Kollege mit Autotransporter sollte 3500€ bezahlen weil er zu hoch war (4,06 Meter) und daher statt 8 nur 7 PKW´s hätte transportieren können. 3500€ für einen PKW von Aachen nach Hamburg? Ich wechsel die Branche und kaufe mir sofort einen Autotransporter, bin ich ja in wenigen Wochen Stinkreich!
    Quod licet Iovi, non licet bovi!

    Kommentar


    • #3
      AW: A 61: 12 Laster durften nicht weiterfahren - Kontrolltag der Verkehrsdirektionen

      Meine bescheidene Erfahrungen mit Ladungssicherung:

      - die Polizei selbst hat teilweise keine Ahnung
      - 2 Sachverständiger (Gutachter) sind zu einer konkreten Sache auch mal unterschiedlichen Meinungen
      - Verfallsverfahren oft nicht anwendbar, mit rechtlichen Mitteln (einem Anwalt) angreifbar

      Eine meiner Erfahrungen sind von einer Großkontrolle auf der Raststätte Hockenheim.
      Wenn wir immer ohne widersprechen allen Gesetzen vertrauen würden, hätten wir heutzutage eine Menge mittelalterliche Gesetze, an die wir uns halten müssten!!

      Kommentar


      • #4
        AW: A 61: 12 Laster durften nicht weiterfahren - Kontrolltag der Verkehrsdirektionen

        Ich bin zwar an diesem Tag auch auf der A61 unterwegs gewesen, kam aber nicht dran. Fast jeder Parkplatz war besetzt mit BAG oder Polizei. Ich hatte Morgens im Radio vom Kontrolltag gehört und mich schonmal auf eine zeitlich knappe Tour eingerichtet.
        Nicht mehr aktiv

        Kommentar


        • #5
          AW: A 61: 12 Laster durften nicht weiterfahren - Kontrolltag der Verkehrsdirektionen

          Hallo,

          ich bin da auch "durchgerutscht".So eine Kontrolle habe ich allerdings noch nie erlebt.Von Hockenheim bis Boppard war ja diesmal richtig was los.
          Let´s go Geocaching !

          Kommentar

          Werde jetzt Mitglied in der BO Community

          Einklappen

          Online-Benutzer

          Einklappen

          93854 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 19, Gäste: 93835.

          Mit 180.403 Benutzern waren am 29.03.2024 um 17:05 die meisten Benutzer gleichzeitig online.

          Ads Widget

          Einklappen
          Lädt...
          X