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mein leben und ich ....

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    ... hiess mal ne serie auf RTL, ich weiss, aber der titel passt eigentlich ganz gut zu dem, was ich loswerden möchte.

    ich hab jetzt ne ziemlich lange zeit überlegt, ob ich diese geschichte überhaupt unter den mann/die frau bringe, aber ich glaube, sie ist es wert, mal erwähnt zu werden.


    seit 2007 fahre ich, mit unterbrechung, für eine relativ grosse spedition. das heisst, ich arbeite beim subunternehmer und werde von dene disponiert. so weit, so gut...

    anfangs hatte ich wirklich viel spass an der arbeit. es war für mich was neues, nach vielen jahren büroarbeit, selbständigkeit und div. kleineren überbrückungsjobs.
    mir war es egal, ob und wann ich nach hause komme. dieses nomadenleben hatte seinen reiz!
    nomadenleben? jepp, aber auf hardcore-basis. DENN : es gab zeiten, da war ich 12/13/14 wochen draussen und dann gabs mal 1-2 wochen urlaub....

    ich habe dann im august letzten jahres von dem einen subunternehmen zum anderen gewechselt. die touren und die disponenten waren (und sind) die gleichen. ich dachte halt einfach, dass die stimmung dort, bei dem neuen arbeitgeber, besser wäre, was auch für ca. ein halbes jahr soweit stimmte!!

    dummerweise musste ich erkennen, dass aus dem 12/13/14-wochen zyklus nun ein "gar-nicht-mehr-nach-hause-zyklus" wurde. sprich: wenn ich glück hatte, und DAS kam in dem vergangenen jahr (aug. 2012 - aug. 2013) genau 3 mal vor, durfte ich, weil es die tour erlaubte, mein WE zuhause verbringen ... :clap:




    so, und nun kommt der grund, warum ich das im forum "Der Berufskraftfahrer und die Gesundheit" poste!
    vor ca 2 monaten hatte ich die ersten aussetzer. dinge, über die man als fahrer nicht spricht. die geheim gehalten werden, für die man sich schämt, die ABSOLUT TABU sind!!!
    ich erwähne sie jetzt auch erstmal nicht. vielleicht kommt der ein oder andere drauf, oder denkt sich seinen teil.......


    fakt ist: ich bin bereits seit 4,5 wochen krank geschrieben, weil keine tabletten meinen blutdruck im moment in den griff bekommen. es ist auch nicht nur der blutdruck, es ist auch schwindel, schlafstörungen, kopfschmerzen ... das ganze programm


    noch ist meine kündigung nicht im briefkasten gewesen, ich warte aber täglich drauf (ausser sonntags :rofl2[1]:)



    ich glaube, ich hab wirklich etwas zu lange gebraucht, um zu merken, dass wir (damit meine ich mich und meine kollegen) verheizt wurden/werden!!!


    nur um das noch vorweg zu nehmen: ich hab jetzt nicht unbedingt bock auf sprüche wie: selber schuld, hätte ich mir nicht gefallen lassen, warum haste dich nicht gewehrt, etc.

    ich wollte es einfach nur mal loswerden, vielleicht zur diskussion, oder wenn es ein langweiliges thema sein sollte, zum vergessen.

    ich weiss nur für mich: das brauch ich nicht mehr, und viel schlimmer: ich KANN es nicht mehr!! :-(
    Wir sind die Träger der Firma

    Einer träger als der Andere

  • #2
    Zum Thema: mein Leben und ich.... ich kann 1 zu 1 nachvollziehen was Du meinst. Ich fiel an einem Sonntagabend im Juni 2009 einfach so vom Rad. Blackout, ..Burnout... war alles noch ganz dubios. Zwei Jahre zuvor hatte ich schon diverse Aussetzer die mir eine Warnung hätten sein müssen. Stand damals an der Nordumfahrung München, A9 Abzweig A8 Richtung Stuttgart, Warnblinkanlage an und aufm Standstreifen. Ich wußte nicht mehr wo ich bin, was ich überhaupt da tue und wie´s weitergehen soll. 20 Jahre in Europa unterwegs und dann brauch ich ne Karte von München bis Bietigheim-Bissingen. Man traut sich lange nicht über sowas zu reden. (Scham ??) Jedenfalls zog mein Körper irgendwann mal die Notbremse (Gottlob aufm Fahrrad und nicht aufm Bock). Ich hatte jetzt 4 Jahre Zeit mit MIR, meiner Gesundheit und meinen Perspektiven ins reine zu kommen. Gestärkter und fitter denn jeh (seit 8 Monaten mindestens 60 Kilometer mit dem Rad TÄGLICH), da ich bis Oktober 2012 bereits bei 21 Tabletten täglich angelangt war. Schmerzmittel bis Morphin und alle Begleitmedikamente AUCH Psychopharmaka ! Meine Depressionen und Schmerzen wurden TROTZDEM immer schlimmer. Da kam mein Entschluss: CUT ! ..... Bin seit 8 Monaten absolut Medikamentenfrei, paradoxerweise auch annähernd Schmerzfrei. Hab zwar Schrauben in der Wirbelsäule die mich aber überhaupt nicht mehr beeinträchtigen. Ich hatte vielleicht noch Glück im Unglück, aber ich lebe, was etliche Kollegen im Zeitraum der letzten 4 Jahre nicht mehr von sich behaupten können. Sterben grad weg wie die Fliegen. Wenn Du merkst Du KANNST nicht mehr, hör auf deinen Körper und ignoriere die Warnzeichen nicht. Tot bringt Dir der beste Job auf der Welt rein gar nix mehr. Ich hab quasi ALLES hinter mir gelassen und starte wieder "komplett Runderneuert" durch, denn es ist nun mal leider so: Einmal Kutscher- immer Kutscher! Auch wenn der Job einen manchmal fast umbringt, man kann (und WILL) nix andres. OTTO-NORMALO kann froh sein das es noch solch Idealisten wie uns gibt. Und wenns dann halt wirklich nicht mehr geht, AUFHÖHREN ! Ich hoff mal das ganze entwickelt sich bei Dir noch zum guten und Du siehst ebenso wie ich bald wieder nen Silberstreif am Horizont. Gruß Ralf

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    • #3
      Ich denke,das ist kein Einzelfall.....Meistens wird ja gearbeitet bis zum absolutem no go.
      Und es ist tatsächlich so,das kaum untereinander darüber gesprochen wird....und wird der Versuch gestartet,das auch schnell mit:"selbst Schuld ...."abgewürgt wird.Man glaubt das im Endeffekt auch noch selbst.
      Andere haben die Notbremse gezogen......und wenn sie wieder durchstarten konnten,war das dann oft mit einem Firmenwechsel verbunden.

      Mein Nachbar war Zeit seines Lebens Fernfahrer.Erschreckend ist für mich der Umstand,das auch er völlig die Orientierung verloren hatte,hilflos in Michendorf stehen blieb.....fand sich nicht mal in seinem eigenem Fahrzeug zurecht.....
      Ich hab damals gar nicht verstehen können,wie sowas passieren kann.Um das zu begreifen,mußte ich erst mal weitere 10 Jahre auf dem LKW hinter mir haben,denn solange man selber keine Probleme hat,fühlt man sich unantastbar....und unbegrenzt belastbar.
      fasconal....ich wünsche dir jedenfalls,das du dich wieder gut erholst und villeicht die Chance nutzt,in deinem Leben etwas ändern zu können.....schon,weil du das jetzt mußt.Danken wird dir jedenfalls deine bisher geleistete Arbeit kaum einer.....oder hat sich von deiner Firma schon jemand nach deinem Gesundheitszustand erkundigt? Ich meine jetzt nicht die Kollegen,sondern eher die Firmenleitung..

      Leben ist das was passiert,
      während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
      .....

      LG Marion

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      • #4
        Ich habe Hilfe in der Parklinik in Bad Rothenfelde finden können. Es geht mir wieder ganz gut heute.

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        • #5
          Dieser Tröööt gibt mir die Bestätigung,das ich alles richtig gemacht habe...
          Ich verzichte gerne auf 300-400 Euronen und hab dafür ein entspanntes Arbeitsleben...
          Hier war ja auch irgendwo dieser Burnout-test...den sollte mal jeder machen...

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          • #6
            Zitat von fasconal Beitrag anzeigen
            ...ich wollte es einfach nur mal loswerden, vielleicht zur diskussion, oder wenn es ein langweiliges thema sein sollte, zum vergessen ....
            Ja, ich würde gerne darüber diskutieren, aber, du hast auf meine Meinung kein Bock:

            Zitat von fasconal Beitrag anzeigen
            ...nur um das noch vorweg zu nehmen: ich hab jetzt nicht unbedingt bock auf sprüche wie: selber schuld, hätte ich mir nicht gefallen lassen, warum haste dich nicht gewehrt, etc.
            Wenn wir immer ohne widersprechen allen Gesetzen vertrauen würden, hätten wir heutzutage eine Menge mittelalterliche Gesetze, an die wir uns halten müssten!!

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            • #7
              Respekt vor diesem Beitrag.Ich finde ihn wirklich gut und auch wichtig.
              Zu oft vergisst man sich selber........

              Ich hatte bisher glaube ich mehr Glück wie alles andere das ich noch keinen Black Out oder ähnliches hatte. Ich habe mich in der Vergangenheit schon öfters selber dabei ertappt das ich mich zu sehr in die Arbeit reingehängt habe.
              Ich habe es mit Sicherheit auch schon mal öfters übertrieben. Dann gibt es Phasen wo man es wieder ruhiger angehen lässt, und irgendwann gehts wieder los und manchmal wird es einem selber gar nicht so bewusst. Ich hatte bisher Glück das ich einen sehr guten Kumpel habe, der es meist eher merkt wie ich selber wenn ich es mal wieder übertreibe und bremst mich dementsprechend aus. Er selber hatte mit grade mal 38 Jahren schon einen Herzinfarkt.
              So lange man sich gut fühlt und sonst höchstens ab und zu mal platt is meint man immer alles wäre im grünen Bereich.

              Man sieht wie es gehen kann. Irgendwann rächt sich der Körper, aber wenn man es merkt ist es manchmal schon zu spät. Ich "glaube" bisher habe ich noch rechtzeitig die Kurve bekommen und alles gut unter Kontrolle. Aber noch bin ich jung und habe noch viele Jahre Arbeit vor mir..........da macht man noch viele Fehler im Leben.
              Sei immer wie du bist und verrate dich nicht selber!:)

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