Fragen zur Lenk u. Ruhezeit / Samstags arbeiten?

[gezzi]

Servus Gemeinde & ein Hallo in die Runde !
Da ich keine wirkliche Antwort auf meine etwas "spezielle" Frage gefunden habe, versuche ich es einfach direkt.

Ich bin angestellter Berufskraftfahrer (Werksverkehr) in einem europaweiten Konzern.
Meine Arbeitszeit (Karte, Stückgutverkehr Sattel, Brücke etc) Mo-Fr beträgt ca 8h täglich, davon entfallen ca 4,5-5h auf die Lenkzeit.
Aktuell habe ich in der Doppelwoche 38h-45h Lenkzeit.
Keine Frage, ich bin zufrieden in dem Job und bekomme Tariflohn.

Allerdings würde ich gerne Samstags (hier vor Ort) bei einem anderen Unternehmen noch ein wenig lokal fahren (ca 6h).
Von der Lenkzeit her würde es passen..aber passt auch der Rest?
Wie schaut das aus mit der Wochenruhezeit?

Habe schon viel zu dem Thema gelesen..komme aber irgendwie auf keinen Nenner...
Gleich vorweg: Ich will hier niemanden bescheißen, ich möchte einfach nur wissen ob es im rechtlichen und vertretbaren Rahmen möglich ist, nebenbei fahren.

Hat hier jemand Erfahrungen oder Tipps? Dann immer her damit ;)

Viele Grüße gezzi

[McFly]

Hat hier jemand Erfahrungen oder Tipps? Dann immer her damit ;)

Viele Grüße gezzi

Lenk- und Arbeitszeiten, die in einem Nebenjob anfallen, werden zu den Zeiten im Hauptjob addiert. Es ist also nicht möglich, regelmäßig samstags nebenbei zu arbeiten. Es macht die Wochenruhezeit kaputt. Der Fahrer ist verpflichtet, laufend die Zeiten des Nebenjobs schriftlich dem Hauptarbeitgeber mitzuteilen. Es dürfte sich von selbst verstehen, dass der Hauptarbeitgeber den Nebenjob auch genehmigen muss.

Gruß

McFly

[CoolRunning]

Es dürfte sich von selbst verstehen, dass der Hauptarbeitgeber den Nebenjob auch genehmigen muss.

Jepp...Mussten wir jetzt erst Unterschreiben das wir keine Nebenjobs machen dürfen...Geht nicht nur um die Lenkzeit sondern auch um die Arbeitszeit....

[gezzi]

Guten Morgen und danke für die Antworten !

Das der Hauptarbeitgeber dies genehmigen muss, ist natürlich klar. Nebenjobs werden generell erlaubt, solange die Arbeit nicht darunter leidet. Im Regelfall haben wir einen 7h Arbeitstag.

Sollte ich Samstags Arbeiten gehen, hätte ich eine verkürzte Wochenendruhezeit auf 38h, mir fehlen also 7h.
Diese fehlenden Stunden könnte ich aber locker im Laufe der Woche nachholen, zumal ich Freitags einen 5h Tag habe.

Ich merks, komplexes Thema.
Gruß Dennis

[McFly]

Guten Morgen und danke für die Antworten !

Das der Hauptarbeitgeber dies genehmigen muss, ist natürlich klar. Nebenjobs werden generell erlaubt, solange die Arbeit nicht darunter leidet. Im Regelfall haben wir einen 7h Arbeitstag.

Sollte ich Samstags Arbeiten gehen, hätte ich eine verkürzte Wochenendruhezeit auf 38h, mir fehlen also 7h.
Diese fehlenden Stunden könnte ich aber locker im Laufe der Woche nachholen, zumal ich Freitags einen 5h Tag habe.

Ich merks, komplexes Thema.
Gruß Dennis

So komplex ist das gar nicht. Natürlich kannst und musst du die fehlenden 7 Stunden nachholen. Die müssen an eine Tages- oder Wochenruhezeit angehängt werden. Aber leider funktioniert das in der Folgewoche nicht. Dann müssen zwingend 45 Stunden am Stück genommen werden. Es kann sehr teuer für dich werden, wenn du dich nicht daran hältst.

Gruß

McFly

[Anaconda.44]

Es kann sehr teuer für dich werden, wenn du dich nicht daran hältst.

Moin moin, hast Du eine Idee, wie teuer das werden kann?
Ich habe aktuell das Problem dass letzten Samstag arbeiten musste und nur 40 Std. WE-Ruhe hatte, also müsste ich diesmal 45 Std. haben. Nun musste ich gestern aber auch wieder arbeiten und soll Mo morgern um 3 Uhr Richtung Frankreich rollen. Dann hätte ich wieder nur 38 Std. WE-Ruhezeit.
Ich würde gerne meinen Chef überzeugen das zu lassen, das ging am besten mit einer Summe die ihn das kostet...Weis da jemand was halbwegs genaues?

[Großer]

Moin moin, hast Du eine Idee, wie teuer das werden kann?
Ich habe aktuell das Problem dass letzten Samstag arbeiten musste und nur 40 Std. WE-Ruhe hatte, also müsste ich diesmal 45 Std. haben. Nun musste ich gestern aber auch wieder arbeiten und soll Mo morgern um 3 Uhr Richtung Frankreich rollen. Dann hätte ich wieder nur 38 Std. WE-Ruhezeit.
Ich würde gerne meinen Chef überzeugen das zu lassen, das ging am besten mit einer Summe die ihn das kostet...Weis da jemand was halbwegs genaues?

Wenn es dumm läuft bekommt dein Chef eine Anzeige wegen unlautere Wettbewerbsvorteilverschaffung...die Strafe dafür ist mindestens 5 stellig

[McFly]

Moin moin, hast Du eine Idee, wie teuer das werden kann?
Ich habe aktuell das Problem dass letzten Samstag arbeiten musste und nur 40 Std. WE-Ruhe hatte, also müsste ich diesmal 45 Std. haben. Nun musste ich gestern aber auch wieder arbeiten und soll Mo morgern um 3 Uhr Richtung Frankreich rollen. Dann hätte ich wieder nur 38 Std. WE-Ruhezeit.
Ich würde gerne meinen Chef überzeugen das zu lassen, das ging am besten mit einer Summe die ihn das kostet...Weis da jemand was halbwegs genaues?

Das Unterschreiten der Mindest-Wochenruhezeit kostet den Fahrer je angefangene Stunde 30 Euro. Das ergibt bei einer Wochenruhezeit von 38 Stunden genau 210 Euro Strafe. Dein Hauptarbeitgeber ist mit 420 Euro ebenfalls dabei.
Diese Zahlen habe ich aus dem aktuellen Bußgeldkatalog gezogen. Sie können durchaus auch nach oben gehen, wenn ersichtlich ist, dass Vorsatz im Spiel ist.

Gruß

McFly

[Anaconda.44]

Vielen Dank!!! Leider wird die Summe wohl zu niedrig sein um ihn dazu zu bewegen das zu lassen...

[McFly]

Vielen Dank!!! Leider wird die Summe wohl zu niedrig sein um ihn dazu zu bewegen das zu lassen...

Ich habe ja nur die Kurse aus dem deutschen Bußgeldkatalog genannt. Wirst du in Frankreich erwischt, kann es erheblich teurer werden. Da kommt man schnell in den vierstelligen Bereich. In der Praxis sieht es aber so aus, dass nur du zahlen musst, wenn du im Ausland erwischt wirst. Möglich ist auch, dass sie dich zusätzlich noch für 45 Stunden stilllegen.

Die einzige Möglichkeit, die dir bleibt, ist erst nach der 45. Stunde loszufahren, also um 10 Uhr. Ich weiß, das hört sich einfacher an, als es tatsächlich ist. Ich persönlich würde nicht vor 10 Uhr rausfahren. Aber ich befinde mich auch nicht in einer Zwickmühle und habe einen besonderen Kündigungsschutz. Du selbst kannst die Situation besser für dich alleine abschätzen, ob du das Risiko eingehst oder nicht. Aber es macht schon wütend, wenn man sowas liest. Man ist tatsächlich geneigt, solchen Disponenten Prügel anzudrohen.
Alternativ wäre vielleicht eine Selbstanzeige vorab noch eine Möglichkeit. Einfach der zuständigen Behörde Zeit und Startort bekanntgeben und sich dann kontrollieren lassen. Es wäre auf jeden Fall billiger, als in Frankreich erwischt zu werden.

Gruß

McFly

[Anaconda.44]

Das Problem ist, dass bei der Bude ALLES im argen liegt. Ich bin eh das "Enfant terrible", weil ich mich schon gegen den anderen Mist wie 14 Std. bis 16 Std. arbeiten, fahren mit defekten Aufliegern (durchgerostete Rahmen, Geländer geht nicht hoch usw.) überschreiten der Lenkzeiten usw auflehne und das nicht mache. Dazu kommt, dass ich nur nen Jahresvertrag habe.
Der Grund warum ich überhaupt für die Bude fahre ist, dass man dort durch ein spezielles Spesenmodell ca. 400 € netto mehr hat als bei einem vergleichbaren Job...
Ich glaube, wenn ich das jetzt noch boykottiere, kann ich zum Arbeitsamt laufen...:(

[Speedy79]

Hast du von deiner Firma schriftlich das die für dich die Bussgelder übernehmen????Wenn nein dann geh lieber bzw.weiger dich lieber.....weil was nützen dir sonst 400 € mehr wenn du diese in Bussgelder investieren musst........