Wirtschaftliches Fahren : Automatik oder Manuell

[Ragnar Benson]

Hallo,
wirtschaftliches Fahren ist bei den heutigen Dieselpreisen wohl in jeder Spedition ein großes Thema.
Auch wir sind angehalten möglichst ökonomisch zu fahren, d.h. vorausschauend, möglichst viel rollen lassen, hohe Gänge etc etc

Nun bin ich in diesem Metier relativ neu und auch nicht wirklich ein Technikfreak. Meine Frage daher an die kompetenten unter euch :

Wir haben durchweg Fahrzeuge mit Automatikgetriebe, die man aber auch manuell fahren kann. Fahre ich nun z.B. mit ca. 60 Km/h auf der Landstrasse fährt das Automatikgetriebe im elften Gang (von zwölf) und hat dann so 1.250 UPM, also im mittleren grünen Bereich. Ich kann aber auch in den manuellen Modus wechseln und in den zwölften Gang hochschalten. Dann habe ich nur noch ca. 1.000 UPM auf der Uhr und die Maschine schafft das auch scheinbar problemlos.

Habe mal versucht immer zwischen den Modi zu wechseln, um einen eventuellen Verbrauchsunterschied festzustellen. War mir leider nicht wirklich möglich, da die Verbräuche doch zu sehr schwanken.

Grundsätzlich würde ich meinen, dass die Automatik immer den ökonomischten Gang wählt und deshalb erste Wahl sein sollte.

Oder gilt der Grundsatz : je niedriger die Umdrehungen, desto weniger Verbrauch ? Sollte man also bei Bedarf Manuell fahren und die Automatik 'überstimmen'.

Habt ihr da Erfahrungen ?


Danke schon mal.

Ragnar

[alterelch]

Ich sprech mal nur für mich und meine Erfahrungen.
Anfahren: Automatik oder Schaltung, nicht mit durchgetretenem Padal von der Kreuzung weg. Bei Automatik evtl. eingreifen und den Wagen von Hand schalten um die Drezahl nicht zu hoch kommen zu lassen.
Rollen: Eigentlich gleich, niedrige Drehzahl ist sinnlos wenn Vollgasstellung nötig ist.
Am Berg: Etwas langsamer als ich es tatsächlich könnte rauf (an langen Bergen), oder mit Schwung und Tempo ohne viele Schaltvorgänge. Bei Automatik dementsrechend eingreifen.

So fahre ich, wenn ich meinen sozialen Tag habe. Bei Automatik dementspechend nachhelfen.

[Großer]

Ich mache es fast genauso,wie der Alterelch...
allerdings spart man am meisten Sprit,wenn man den LKW auf der Autobahn rollen läßt...
Ich fahre daher maximal 85 km/h...Retarder 3km/h drüber...man läuft kaum auf und muß nicht unnötig bremsen,wenn man überholt wird(in der Regel jedenfalls nicht)...
am Berg laß ich die Automatik arbeiten und schalte auch nicht manuell dazwischen...
die Getriebe sind für den optimalsten Verbrauch eigentlich programmiert...

[Ragnar Benson]

Hallo,
was mir bei dem praktischen Unterricht und dem späteren Umsetzen in der Praxis auffällt, ist die Gefahr, dass man vor lauter wirtschaftlichen Fahrens die Sicherheit aus den Augen verliert. Denn den LKW rollen zu lassen bietet wohl das größte Einsparpotential, da den LKW wieder auf Geschwindigkeit zu bringen eben enorm viel Diesel kostet.
Also nicht nur auf der Autobahn sondern auch beim Überholen von z.B. Radfahrern, beim Passieren von stehenden Fahrzeugen, beim Überfahren von Kreuzungen usw. sollte man möglichst 'zügig' und möglichst ohne Stillstand weiterfahren.
Ich habe schon beobachtet, dass es dann durchaus zu brenzligen Situationen kommen kann. Nach dem Motto 'ich schaffe das noch' wird es schon manchmal recht knapp.

Auch die Ablenkung durch das ewige Beobachten der Geschwindigkeit, der Drehzahl, der Gangwahl, des momentanen Verbrauchs ist gerade innerorts nicht zu unterschätzen.

Daher fahre ich immer nach der Devise 'Sicherheit vor Wirtschaftlichkeit' und trete lieber einmal zu viel auf die Bremse.

Gruß
Ragnar