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Elektroschocker, Pistolen, Fesseln

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  • Elektroschocker, Pistolen, Fesseln

    Ein Chorausflug endete in einem Fiasko: Was eine Reisegruppe aus dem niederbayerischen Mitterskirchen und ihr Busfahrer in Tschechien erlebten - und das alles wegen eines falsch geparkten Busses.

    Obwohl sich der Ausflug langsam dem Ende näherte, war die Gesellschaft aus Mitterskirchen (Landkreis Rottal-Inn) prächtiger Laune, zumindest im hinteren Teil des Busses. Ein Teil der Reisegruppe schmetterte - wie es sich für einen guten Chor gehört - ein paar fröhliche Lieder. Andere dachten vielleicht an die Wanderung am schönen Moldau-Stausee zurück. Nur beim Fahrer wuchs die Anspannung, erst recht, als er sah, was da hinter seinem Fahrzeug aufkreuzte: ein tschechisches Polizeiauto, das ihn zum Halten aufforderte.

    Was folgen sollte, übertraf allerdings auch die schlimmsten Befürchtungen des Mannes: gezückte Waffen, das Eingreifen eines Sonderkommandos, Einsatz von Elektroschockern, Kündigung. Der Ausflug, er endete in einem Fiasko. Und das alles wegen eines falsch geparkten Busses.
    Bis zum Sonntagnachmittag war der zweitägige Jahresausflug des Chores Mirjam und der Dorfbühne Mitterskirchen ausgesprochen friedlich verlaufen. Die Teilnehmer besichtigten soeben noch die Stadt Krumau oder besuchten das dortige Rosenfest; von dem, was auf dem Parkplatz geschah, bekamen sie nichts mit.
    Nach Erzählungen des Busfahrers soll sich der Konflikt folgendermaßen entzündet haben: Der Mann hatte sein Fahrzeug offenbar auf einem Parkplatz abgestellt, der lediglich städtischen Bussen vorbehalten ist. Als die Polizei ihn zur Zahlung eines Bußgeldes aufforderte - angeblich 2000 Kronen, nicht mal 80 Euro - habe der Fahrer die Strafe in Euro entrichten wollen. Die tschechischen Beamten hätten indes auf Kronen bestanden und einen Umtausch verweigert, berichtete der 44-Jährige in der Passauer Neuen Presse.
    Als er abgeführt werden sollte, sei er davongelaufen, um nach seiner Rückkehr festzustellen, dass der Bus nun mit einer Parkkralle versehen war. Weil die Zeit drängte - schließlich habe er die Reisegruppe abholen müssen - habe er die Kralle eigenmächtig entfernt und sei losgefahren. Dass dies ein Fehler war, den er außerordentlich bedaure, sei ihm inzwischen bewusst, sagt der Mann.

    "Gezielte Attacke"

    Die tschechischen Beamten, die zwar eine Parkkralle, aber keinen Bus mehr vorfanden, machten sich sogleich an die Verfolgung. Nach Darstellung tschechischer Medien habe die Polizei versucht, den Busfahrer zum Anhalten zu bewegen, was der verweigert habe. Im Gegenteil: Der Mann sei unbeeindruckt weitergefahren, bis er wenden wollte und dabei gestoppt wurde.
    Danach habe er die Türen verschlossen gehalten und die Beamten sogar mit einer Eisenstange bedroht. Als die Polizei doch Zutritt bekam, habe sich der Fahrer unter den Reisenden versteckt, ehe er nach draußen gebracht und später in Krumau befragt wurde.
    Ingrid Jacob und Friedhelm Röhrig, die der Reisegruppe angehörten, haben den Vorgang anders in Erinnerung. Sie sprechen von einer regelrechten Jagd der Polizisten, von einer gezielten Attacke. Der Busfahrer habe nie zu fliehen versucht, vielmehr sei die schmale Straße nicht geeignet gewesen, das Fahrzeug anzuhalten. Nicht einmal die Polizei habe überholen können.


    Andere Passagiere bestätigen, dass der 44-Jährige ruhig und korrekt gefahren sei. Sie beschreiben den Mann als freundlich und zuvorkommend. Als er den Bus dann in einer Seitenstraße zum Stehen brachte - eine Brücke blockierte den Weg zur österreichischen Grenze -, hätten die Polizisten sofort die Pistolen gezückt und auf den Fahrer angelegt. Der wiederum habe "in einem Selbstverteidigungsreflex" zu einer Wagenheberstange gegriffen, die ihm zwei Passagiere sofort wieder abgenommen hätten. Auch sie seien von den Beamten mit Waffen bedroht worden.

    Mittlerweile waren zwei weitere Polizeifahrzeuge am Bus angekommen. Als die Reisegruppe sich weigerte, den Mann herauszugeben, verständigten die Polizisten ein Einsatzkommando: Das würde den Fahrer schon aus dem Bus holen. Der Mann sei nun völlig in Panik geraten und habe sich in einer Gepäckablage verkrochen, schildert Ingrid Jacob.
    Er habe berichtet, wie er im Ausland schon einmal von der Polizei verprügelt worden sei. Friedhelm Röhrig sagt, er habe solche Erfahrungen am eigenen Leib bei Hilfsgüter-Transporten erlebt. Die tschechische Polizei habe zu keiner Zeit deeskalierend wirken, sondern "Machtspielchen" betreiben wollen. Auf Angebote zur Begleichung der Geldbuße etwa sei sie zu keiner Zeit eingegangen, später habe er lachende Polizisten im Auto sitzen sehen.
    Die Passagiere versuchten unterdessen, Kontakt zur deutschen Botschaft, zur niederbayerischen Polizei und zum Busunternehmen aufzunehmen. Erst als die Spezialkräfte eintrafen, öffneten sie die Türen - nach zwei Stunden ohne Klimaanlage. Zuvor hätten sie Angst um ihr Leben gehabt, sagt Röhrig. Die Sondereinheit zwängte den Fahrer zu Boden und versetzte ihm Stöße mit einer Elektroschockpistole, als er sich gegen die ruppige Behandlung wehrte.
    Busfahrer wird entlassen

    Weitere zwei Stunden habe der Mann gefesselt unter einem Baum verbracht. Neben Feuerwehr, Krankenwagen und weiteren Beamten waren nun auch zwei Polizisten aus Österreich eingetroffen. Sie hätten die Information erhalten, der Busfahrer habe Kinder entführt. "Mit einer entfernten Parkkralle hätte die Polizei wohl auch kaum ein Sonderkommando anfordern können", mutmaßt Röhrig.
    Etwa sechs Stunden, nachdem die Parkkralle angebracht worden war, setzte sich die Reisegesellschaft wieder in Bewegung - ohne den Busfahrer freilich, der in Krumau einer Befragung unterzogen wurde.
    Als er tags darauf in die Heimat zurückkehrte, erfuhr er, dass er entlassen werde. Das Unternehmen wollte keine Stellungnahme abgeben. Dass der Busfahrer die Geldbuße gar nicht zwingend hätte bar bezahlen müssen, sondern sich auch einen Strafzettel zuschicken lassen können, dürfte ihn da kaum noch interessiert haben.
    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

  • #2
    Reine Willkür der Beamten - garantiert weils Deutsche waren .
    Kein Bier für Schröter



    Gruß Lutz

    Der Waldgeist

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    • #3
      Zitat von Lutz Beitrag anzeigen
      Reine Willkür der Beamten - garantiert weils Deutsche waren .
      Also ich weiß nich... da scheint sich irgendwie niemand so ganz mit Ruhm bekleckert zu haben, aber Willkür???
      Der Mann entfernt eine Parkkralle, die Beamten wollten sicher nicht Malefits spielen.
      Er macht Riesenlärrie wegen 80€, versucht scheinbar, mit einem Reisebus(!) der Pol zu entkommen (GEHTS noch???) und nicht zu vergessen, dass er auch für mal bummelig 80(???) Fahrgäste verantwortlich ist.
      >ich KANNS mir nicht verkneifen: Einen Euro pro Fahgst!!!<
      Dann fuchtelt er mit einer Schlag- gegen SCHUSSwaffen rum (Supermann? Boriss Bumbum Becker???).

      Spätestens als der sich "de fakto" bewaffnet hat >> und wäre das ganze auf der BAB mit Tschechischem Bus usw und Deutschen Puzilisten gelaufen, ich weiß nicht, ob ich nicht völlig erstverblödet entusiastisch "Feuer frei" gegröhlt hätte > kann ich irgendwo verstehen, dass für die Pol der Ofen entgültig aus war (wo blieb die Deeskalatin des Fahrers u des Chors?). Hätte ich als Puzzi aber was nachgedacht (DÜRFEN die das?) und einfach das Kennzeichen notiert, zwei Zeugen kennengelernt und gaaanz easy eine Anzeige geschrieben. Vielleicht läuft das aber wie in Amerika *zwinker*, wo Mann, wie ich höre, einen Zehnjährigen quasi vom Gaul schießen müsste, um ihn für Reiten auf den Spielplatz zu belangen. Weil, er KÖNNTE ja abhaun. ;)

      Sicher rastet ein Busfahrer ebenfalls nicht ohne Grund aus und ich stelle mir das mal als RiesenStress vor, da bleibst du sicher nicht "einfach mal locker". Ich bete, so ein Grund möge bei Busfahrern im Allgemeinen ÜBER 80€ liegen.
      Ich stell mir einfach mal ganz doof vor Kralle entfernen ein Riesenspass, Räuber und Gandarm (und warum sollen wir Deutschen immer überall der Zahlmax sein), dann wirds eng und dann hat sich das SO später, eigentlich, keiner vorstellen können.
      Schade eigentlich

      *Ironie on*
      Wenn sich da wirklich 80 Bayern im Bayrisch - Tschischem Kriegszustand befanden -> im hinteren Busteil mit Handtschen und Gesangbüchern bewaffnete knurrende Jodelfreunde, die COREGA-Front, gewaltbereit bis in die künstlich Hüfte, widerstehend einer mit Schnellfeuerwaffen und Nebelgranaten ausgerüsteten Armee?? Für - achzig - Euro ???? einen Euro pro (??) Fahgast? Den PAPST stellen die - fürchte ich - auch gerade.
      Da erscheint mir plötzlich jeder Tag frieden in Deutschland als dankbares Wunder.
      Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich noch nicht ganz sicher.
      (A. Einstein)

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      • #4
        @ Don - des vosteht a Preiss ned:lmao[1]:!!

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        • #5
          Sche**bildungsgefälle :36_1_4[1]:
          Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich noch nicht ganz sicher.
          (A. Einstein)

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          • #6
            :lmao[1]:

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            • #7
              Hää?? Ich dachte immer das wäre von Ost nach West oder war es andersrum?
              Quod licet Iovi, non licet bovi!

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