Knieprobleme usw.

[emma]

Hallo,
bin neu hier und eigentlich nur "Freund" udn nicht selber Brummifahrer, mache mir aber Sorgen um einen Freund, der Brummifahrer ist udn wollte mal eure Meinung hören...
mein Freund hatte vor Jahren Knieprobleme, verursacht durch defekte Kupplung und den entsprechend extremen Druckaufwand... man musste die Kupplung fast mit beiden Füßen durchtreten damit was passiert...
alles hat sich wieder geregelt.. neuer Truck.. ok.. ging alles seinen Gang...
nun wieder Probleme.. die Kupplung ist evrdammt schwergängig und die Knieprobleme stellen sich wieder ein...begleitend mit Rückenproblemen... aber was einen nicht umbringt... naja...
ich sehe Handlungsbedarf, aber mein Freund hat Bedenken etwas zu sagen.. er ist unsicher, da er vor über 20 Jahren den Job nur mit Handschlag erhalten hat.. ohne Truckerausbildung...als "Hilfsarbeiter"... aber er macht seinen Job seitdem fehlerfrei udn zur vollstend Zufriedenheit des Chefs... diese Fortbildungsmodule sind selbstverständlich... Fortbildungen Staplerschein, Chemieschein usw.. ist alles vorhanden..
aus meienr Sicht ist er damit kein Hilfsarbeiter mehr, sondern fachlich qualifiziert, aber er hat Angst um seinen Arbeitsplatz, wenn er jetzt mit "Wehwechen" kommt, wie er es nennt...
da ich das ganze Prozedere in diesem Kraftfahrerbereich noch nicht richtig kenne, wollte ich mich mal bei euch schlaumachen wie es damit steht...
für mich ist der Knieschaden eine Berufskrankheit....
wer kennt sich damit aus udn kann mir Tipps geben..
muss er wirklich um seinen Job bangen, nur weil er vor über 20 Jahren als Ungelernter den Job angefangen hat?
gilt hier nicht trotzdem eine "Unkündbarkeit" wie es in anderen Berufen auch nach 15 Jahren der Fall ist?
ich habe Bedenken, dass er nicht zum Arzt geht, nicht den Chef anspricht wegen der defekten schwergängigen Kupplung, nicht nach einem anderen Fahrzeug - evtl. sogar mit Automatikschaltung-fragt, sein Knie ruiniert udn er dann überhaupt nicht mehr lauffähig udn dann gar nicht mehr arbeitsfähig ist...

über eine Antwort udn evtl. mehr Infos zum Job würde ich mich freuen

gruß

[CoolRunning]

Erstmal ist die Gesundheit das wichtigste was der Mensch hat...Dein Freund muss sich bestimmt keine Sorgen machen das er den Job verliert...Nur wenn es zu spät ist zum Arzt zu gehen kann evtl. sogar was chronisch zurück bleiben....Wie das mit dem Arbeitsverhältniss per Handschlag aussieht bin ich mir nicht sicher...Zählen tut sowas auf alle Fälle...Dazu wissen aber einige hier im Forum bestimmt mehr...

[Speedy79]

Bin mir nicht 100%ig sicher aber meines Wissens nach gelten bei Arbeitsverträgen per Handschlag trotz allem die normalen gesetzlichen Regelungen.Und wie lange das Arbeitsverhältniss schon besteht ist ja auch ohne Arbeitsvertrag nachweisbar.

Bei so langer Betriebszugehörig sehe ich kein Problem darin mit dem Chef vernünftig über die Probelmatik zu sprechen.Und wenn der Chef wie beschrieben ja sehr zufrieden mit seinem Fahrer ist, dann wird er ihn auch nicht so einfach von jetzt auf hier kündigen.
Und Firma hin oder her Gesundheit geht vor.

[McFly]

Grüß dich Emma!
Kaum jemand geht aus unserem Beruf ohne Blessuren raus. Das betrifft insbesondere die Knie und den Rücken. Es ist für einen Laien schwer zu beurteilen, ob die Probleme mit dem Knie jetzt mit der schwergängigen Kupplung zusammenhängen oder andere Ursachen dafür in Frage kommen. Ich habe aber festgestellt, dass Fahrer manchmal lieber vor sich hinschimpfen anstatt mal die Dinge offen auszusprechen. Hatte ich selbst in meiner Firma mitbekommen. Da schimpft ein Fahrer seit Tagen vor den Kollegen vor sich hin, weil die Lenkradspeiche sich verschoben hatte. Ich habe mir den Kollegen geschnappt und ihn zu unserem Fuhrparkleiter geschleppt. Der wusste gar nichts davon. Was er nicht weiß, kann er auch nicht reparieren lassen. Er hat das Fahrzeug in die Werkstatt gegeben, wo der Federbügel wieder gerichtet wurde. Ich will damit sagen, dass dein Freund einfach mal den Chef informieren sollte, dass die Kupplung nicht ordentlich arbeitet. Der hat schließlich keine Glaskugel.

Es spielt keine Rolle, ob ein Arbeitsverhältnis per Handschlag zustande kommt oder sonstwie. Allein durch die Zeit, die er in der Firma gearbeitet hat, ist ein Besitzstand entstanden, auf den er immer Anspruch hat. Dieser lässt sich durch gelebte Praxis auch nachweisen. Entsprechend ist er auch tatsächlich sowas wie unkündbar. Arbeitnehmer dürfen jederzeit kündigen, Arbeitgeber aber nicht. Letztere müssen besondere Gründe vorbringen, die entweder in der Person selber, in seinem Verhalten oder in Betrieblichen Belangen liegen. Krankheiten an sich sind nur dann ein Grund für eine Kündigung, wenn eine ärztliche Prognose vorliegt, dass die Person den Beruf auf sehr lange Zeit oder gar nicht mehr ausüben kann. Längere Krankzeiten an sich sind kein Grund. Das gehört zum Betriebsrisiko des Arbeitsgebers. Dein Freund sollte also einen Arzt aufsuchen und sich behandeln lassen. Ich habe auch gelernt, mit meinem Knieschaden und mit meinem kaputten Rücken umzugehen. Seit ich meine Bewegungen bewusst auf die Schäden abgestimmt habe, bin ich beschwerdefrei.

Trete deinem Freund gehörig in den Hintern und überzeuge ihn davon, dass durch Untätigkeit und negative Gedanken keine Probleme gelöst werden.

Gruß

McFly

[emma]

Hallo alle zusammen
vielen Dank für die Antworten..ihr sprecht mir aus der Seele...
ich habe ja auch schon "geschimpft", aber das Problem liegt sicher auch in seiner "untertänigen" Art... nichts falsch machen..es allen Recht machen.. nicht jammern..wird schon wieder. wenn krank, dann im Urlaub...zum Arzt gehen macht krank...usw... ich versuche ihn ja schon zu stärken und ihm seine "Komplexe" wegen "ungelernt" usw. zu nehmen, aber das ist schon schwer... ich denke, dass man als Truck-Fahrer verdammt viel wissen muss damit alles reibungslos läuft..ich würde solche Chemiescheine garantiert nicht bestehen..ich hasse Chemie :-).. und mit nem 40tonner durch enge Gassen rangieren..mannomann..das ist doch immer Maßarbeit oder dieses exakte Ranfahren an die Rampen.. nein.. das ist schon Wissen udn Können und da muss niemand Komplexe haben, nur weil er vor über 30 Jahren keine Kraftfahrerausbildung absolviert hat, wie es heute Vorschrift ist... naja.. es ist noch harte Arbeit die mir bevorsteht..aus einem negativ-denkenden Menschen einen positiv-denkenden zu machen :-)))...naja...
er hat so ne komische Kiste...kein altes Fahrzeug, aber son Monster mit 330PS, das sich bei jedem Hügel quält, dann noch mit Schaltgetriebe, also ordentlich kuppeln..und nun ist die verdammt schwergängig geworden.. er vermutet irgendwie einen Schaden an der Hyrdraulik oder so und scheint es gestern auch dem Disponenten gesagt zu haben, dass der Wagen in die Werkstatt müsste....mit dem Chef hat er nicht gesprochen :-(....aber er fährt heute wieder im Fernverkehr auf der Mühle...Autobahn geht dann ja noch, aber im Nahverkehr ist das echt heftig und er humpelt dann nur noch...
da unsere "Beziehung" noch recht jung ist, wage ich es auch nicht mich zu dolle da einzumischen, da ich die Gegebenheiten in diesem Job eben noch nciht so kenne, daher suchte ich hier Infos... aber irgendwie bestätigt ihr mich... nur wie sage ich es nun meinem Freund?? *grübel*... ich kann nen erwachsenen Mann ja auch nicht "bevormunden"..er ist am Ende für selber verantwortlich :-(...
die Lösung wäre schlichtweg ein anderes Fahrzeug mit Automatik...aber naja... er sagte mir nur, dass auf dieses Fahrzeug schon mal jüngere Kollegen bzw. Neulinge gesetzt werden sollten, diese sich aber geweigert hatten udn teilweise sogar gekündigt hatten, weil sie nicht bereit waren diese Mühle zu fahren..aber naja.. da gibt es ja noch den gutmütigen Mann der alles fährt..alte Mühlen selber in Schuss hält, nicht jammert, alels mit sich machen lässt, nur weil er Schiss hat seinen Job zu verlieren, weil er ja nur "Hilfsarbeiter" ist ..manno....
ich hoffe ich kriege von euch noch viele Tipps zu dem Job udn den gegebenheiten udn kann dann gut argumentieren :-)..
vielen Dank schon mal

gruß emma