Vereinbarkeit Kinder + Fahrerberuf?

[Speedy79]

Habe schon öfters mitbekommen das in Deutschland mehr dafür getan werden soll um Beruf und Familie miteinander kombinieren zu können.
Bisher gabs diese Diskussionen aber meist nur in Bezug auf andere Berufe.Damals war eben anders der Mann verdiente genug ging arbeiten und Frau blieb eben zuhause.So war das eben mal.
Bei einem Gespräch mit anderen Fahrerkollegen kamen da ganz spaßige Ideen auf den Tisch.Ok die Gedankengänge waren eigentlich nur scherzhaft gedacht.Da kamen dann Ideen auf von wegen unteres Bett ausbauen und dafür Wickeltisch und Babybett einbauen.Dann kann man das Kind mit auf Tour nehmen.Grins.
Wie gesagt waren nur Scherzgespräche.
Aber mal im Ernst währt ihr der Meinung sowas würde funktionieren?
Muss man als Frau wirklich alles aufgeben nur um Kinder haben zu wollen?Und dann wenn die Kinder groß sind brauch man in Deutschland auch nich mehr anfangen Fernverkehr zu fahren dann is eh alles gelaufen.Und ich kenne eine Bekannte von mir die gerne auch den CE machen würde und Fernverkehr fahren würde aber als alleinerziehende hat sie da null Chance.Und sie hat auch keine Oma wo das Kind tagelang bleiben könnte

Also ich stell mir sowas persönlich unmöglich vor.Ok solange die Kinder klein sind bis zum Grundschulalter, da könnte ich mir noch vorstellen das sowas funktioniert.Aber spätestens ab dem Schulalter kann man das doch vergessen.

[Helena]

Speedy, darauf antworte ich morgen. Ist schwierig.

[Brummfussel]

Das ist ein Thema,da kann man schon eine ganze Menge dazu schreiben und doch wäre jede Situation in jeder Familie anders.Grundsätzlich halte ich das für recht schwierig und alleinerziehend für unmöglich.Jedenfalls nicht,wenn man ohne Familie im Rücken das sein will,was man ist....eine Mutter.
Ich kann jetzt nur von meiner persönlichen Erfahrungen schreiben.
Ohne meinen Göttergatten,Tante und Oma wäre ein geregelter Tagesablauf,angefangen vom liebevoll angerichteten frühstück,bis hin zum täglichen Mittagessen,Hausaufgaben erledigen,draußen toben und spielen und all die kleinen Dinge des Tages,nicht zu regeln gewesen.....Von den Schattenseiten erzählen all die verpaßten Elternabende,Theateraufführungen in der Schule,Weihnachtsfeiern,Erlebnistage,all die verpaßten Fußballspiele in denen ich prinzipiell zu spät kam oder gar nicht......sie sind unwiederbringlich verloren.Alles hab ich an den Wochenenden nachholen wollen.Wahrscheinlich bin ich deshalb auch so auf die Wochenden fixiert und tue so ziehmlich alles,damit sie gemeinsam verbracht werden können.Lieber friert die Hölle ein,als das ich an einem WE draußen bleib.
Und wenn ich so zurück schaue....wo ist die Zeit geblieben??? Könnte ich die Zeit zurückschrauben,würde ich es anders machen,oder wäre ich wieder so zerrissen??
Aber irgendwie ist doch alles gut geworden.....mein Sohn wächst zu einem tollen Mann herran,ist 17 Jahre,hatte die Schule mit gut bestanden,jetzt eine prima Lehre mit prima Perspektiven.Und bald muß ich ihn fliegen lassen....dann baut er sich ein eigenes Nest....ich könnte heulen(heimlich...so für mich hin).

[ELO-1]

.....mein Sohn wächst zu einem tollen Mann herran,ist 17 Jahre,hatte die Schule mit gut bestanden,jetzt eine prima Lehre mit prima Perspektiven.Und bald muß ich ihn fliegen lassen....dann baut er sich ein eigenes Nest....ich könnte heulen(heimlich...so für mich hin).

Ich kenn das.... Mein Großer wohnt nun schon über 3 Jahre nicht mehr bei uns. Wir sehen uns zwar regelmäßig, aber mit seinem alten Zimmer kann ich seitdem nicht wirklich was anfangen. Da stecken noch so viele schöne Erinnerungen drin.
Mein Kurzer ist nun 14 geworden. Auch er wird eines Tages seine eigenen Wege gehen. Wegen ihm habe ich damals die Fernfahrerei aufgegeben.
Es lässt sich eigentlich als Familienvater nicht vereinbaren, wochenlang fort zu sein wenn die Kinder aufwachsen. Da geht zu viel an einem und den Kindern vorbei.

[Helena]

So Speedy, ich bin folgender Meinung. Man sollte sich jede Minute seines Lebens darauf konzentrieren, was man gerade macht. Alles zu seiner Zeit. Kinder brauchen nicht unbedingt viel Geld, sondern viel Liebe und Aufmerksamkeit. Jeden Abend vor dem schlafen gehen eine Geschichte vorlesen, oder erzählen ist viel Wert. Wenn man alleinerhziehend ist, bleibt nichts anderes übrig, als es selber zu machen. Ich denke auch, dass zu einer gesunder Entwicklung des Kindes nicht gut ist, wie ein Zigeuner zu leben, immer nur unterwegs im LKW.

Auf der anderen Seite ist mit 40 das Leben noch längst nicht vorbei. Ich habe eine Freundin, die hat in dem Alter den LKW Führerschein gemacht, ihre Töchter sind erwachsen und sie genießt jetzt voll ihren Leben mit einer Begeisterung für diesen Job.

Also es muss individuell entschieden werden, wenn in der Familie viel Hilfe ist, könnte man auch früher anfangen, aber das sind ja bloß ca. 15 Jahre und dann, wie bei der Marion, die Kinder machen sich selbständig, ich möchte nicht zurückschauen und das schlechte Gewissen haben, war für die Kinder nicht da!!!

[Speedy79]

Wenn man früh genug Kinder bekommen hat is das vielleicht soweit richtig.Der kleene von meiner Bekannten ist grade mal noch nich mal ein Jahr alt und sie ist schon 35. Bis sie dann fahren könnte ist sie mindestens 50.Da brauch man dann mit der Fahrerei auch nicht mehr anfangen.Ist Ja in anderen Berufen schon fast unmöglich mit 50 noch ne Stelle zu bekommen.Da gehört man in Deutschland ja schon zum alten Eisen.
Und 15 Jahre finde ich sehr eng kalkuliert. Meistens sind die Kinder eh länger als 15 Jahre zuhause in der heutigen Zeit.Und solange die noch keine 18 sind trägt man eh noch die Verantwortung für die Kids.
Wenn man nich frühzeitig genug Kinder in die Welt setzt kann man eh alles vergessen.Entweder is man irgendwann für Kinder kriegen zu alt oder man kann das Berufsleben an den Nagel hängen.
Und das finde ich schade das es so sein muss.

[lapa]

Und wenn ich so zurück schaue....wo ist die Zeit geblieben??? Könnte ich die Zeit zurückschrauben,würde ich es anders machen,oder wäre ich wieder so zerrissen??
Aber irgendwie ist doch alles gut geworden.....mein Sohn wächst zu einem tollen Mann herran,ist 17 Jahre,hatte die Schule mit gut bestanden,jetzt eine prima Lehre mit prima Perspektiven.Und bald muß ich ihn fliegen lassen....dann baut er sich ein eigenes Nest....ich könnte heulen(heimlich...so für mich hin).

Hallo. Die selben Gedanken gingen und gehen mir auch oft durch den Kopf. Aber ich glaube,da macht sich jeder seine Gedanken darüber wenn man älter wird. Meine Söhne sind jetzt schon über 30 und meine "kleine" geht auch schon in diese Richtung. Da schöne daran ist,daß sie jetzt wieder mehr die Nähe von den "Alten" suchen. Einer meiner Söhne wohnt jetzt bei mir im 1.Stock und zwei meiner Enkelinnen auch. Und oft trifft sich die ganze Familie bei mir(auch meine EX-Frau). Das freut mich sehr und erinnert mich an alte Zeiten und ich geniesse es,wenn ich merke,wie sich alle freuen,wenn ich mal drei Wochen draussen war und wieder heimkomm. Plötzlich ist man als Opa wieder der Hahn im Korb,wer wäre da nicht etwas stolz. Daß sich Mama´s schwer tun mit dem Abschied,wenn sich die Kinder selbstständig machen,ist ja klar. Schließlich kann Kindern niemand näher sein,als die Mutter. Aber je mehr Du sie laufen läßt,je mehr suchen sie eines Tages wieder Deine Nähe,denn bald werden sie die Wärme vermissen,auch wenn sie ein paar Jahre brauchen,bis sie es zugeben. Also freu Dich auf die Zeit,sie ist schön.

Zum Thema selbst bin ich fest der Meinung,daß Kinder eine Mutter brauchen. Kinder brauchen eine feste Bezugsperson in den jungen Jahren(damit meine ich 15 Jahre!). Es ist wichtig,daß sie wissen,da ist jemand,der mich rettet,wenn ich mal zu weit hinaus schwimme!!! Und wer könnte das besser sein,als die eigene Mutter. Männer können diesen Mutterinstinkt niemals aufbringen,daß ist der Part,den die Evolution für die Frauen vorgesehen hat und der sie weit über die Männer stellt.

Was nicht heissen soll,daß Frauen nicht nur an den Herd gehören. Aber meine EX-Frau war immer stolz darauf,was sie jeden Tag leistet und ich deshalb auf sie. Auch in den Jahren nach der Scheidung.

Schöne Grüße Andi.

[lapa]

Auf der anderen Seite ist mit 40 das Leben noch längst nicht vorbei.

Hallo Helena. Vorbei ist es noch nicht,aber es nimmt wesentlich rasanter Fahrt auf. Vieleicht,weil man wesentlich intensiver lebt,zumindest ist es bei mir so. Hab die Bremse schon gesucht,aber noch nicht gefunden:-))). Schöne Grüße Andi.

[Helena]

Ich war fast 26 als meine erste Tochter geboren ist. Ich sehe das so, die Kinder sind der Sinn meines Lebens und das, was nach mir übrig bleibt. Das, worauf ich stolz sein kann. Ich habe Kariere ausprobiert, es hat mich nicht so befriedigt, wie nachher die Kinder. Die können manchmal ganz schön nerven, aber das gehört auch dazu.

...Und 15 Jahre finde ich sehr eng kalkuliert. Meistens sind die Kinder eh länger als 15 Jahre zuhause in der heutigen Zeit.Und solange die noch keine 18 sind trägt man eh noch die Verantwortung für die Kids.

Speedy, mit 15 freuen sich alle, dass die auch mal freie Bude haben :), wollen ja gar nicht immer unter Kontrolle sein und müssen auch nicht. Zu einer Selbständigkeit muss man auch loslassen. Ich mag überhaupt nicht diese bescheuerte Idee der Regierung, Ganztagsschulen einzuführen. Aber das wäre jetzt OT und eine sehr lange Diskusion.

[Brummfussel]

Ja es ist gar nicht so leicht im Leben alles richtig zu machen.Aus gegebenem Anlaß hab ich mich heut mit meinen Marcel darüber unterhalten.Es sagte:Ach Mam,ich kannte es ja nicht anders,aber immer wenn ich nicht mit dir gerechnet habe,warst du auf einmal da.......dann hat er mich gedrückt.
Das hat mich wieder richtig aufgebaut.Denn eines bleibt unbestritten.....Ein Kind braucht seine Mam,egal wie viele in der Familie für ihn da sind.Wobei ich damit nicht sagen möchte,das Kinder bei alleinerziehenden Vätern deshalb schlechter gestellt sind.