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Schockierende Todesrate durch Dürre

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  • Schockierende Todesrate durch Dürre

    Die Lage für die von der Dürre betroffenen Flüchtlinge am Horn von Afrika wird immer dramatischer. Die Todesrate in den Camps ist schockierend. Viele Menschen, darunter zahlreiche Kinder, sind tagelang zu Fuß unterwegs und völlig ausgehungert, wenn sie die Zentren erreichen. Für eine erste Linderung der Hungerkatastrophe sind nach Einschätzung des UNO-Welternährungsprogramms (WFP) rund 500 Millionen US-Dollar bis Ende des Jahres nötig. Die Vereinten Nationen (UNO) schätzen, dass bald zehn Millionen Menschen in der Region unter der Hungersnot leiden werden, darunter allein zwei Millionen Kinder. Laut UNO verursachte die extreme Dürre in Somalia die größte humanitäre Katastrophe der Welt. Die Dürrekatastrophe gilt als die schlimmste seit 60 Jahren.

    Die Zahl der täglich ankommenden Flüchtlinge aus Somalia sei mittlerweile auf 1.700 gestiegen und die drei äthiopischen Zentren beherbergten jetzt bereits 114.000 Menschen. Die Regierung in Addis Abeba erklärte, allein in Äthiopien seien bis Ende des Jahres 4,5 Millionen Menschen auf Nahrungshilfe angewiesen.

    UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon forderte angesichts der dramatischen Lage die Mitgliedsstaaten nachdrücklich zu finanziellen Hilfen auf. Er berief zudem eine Dringlichkeitssitzung der Direktoren der UNO-Agenturen ein, um über die humanitäre Krise zu beraten. Von den erforderlichen 1,6 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) sei bisher nur etwa die Hälfte bei der UNO eingegangen.

    Unterdessen haben die Vereinten Nationen die kenianische Regierung dringend dazu aufgerufen, ein weiteres Flüchtlingscamp im Norden des Landes zu eröffnen. Der Chef des UNO-Flüchtlingskommissariats (UNHCR), Antonio Guterres, sagte, er habe diesbezüglich „konstruktive“ Gespräche mit dem kenianischen Minister für Provinzverwaltung und Innere Sicherheit, George Saitoti, geführt.
    Nairobi lehnte es bisher ab, ein weiteres Lager in der Nähe des völlig überfüllten Dadaab-Camps zu eröffnen. Die Regierung fürchtet, dass sich die Hunderttausenden Flüchtlinge - die vor allem aus dem Bürgerkriegsland Somalia in die Nachbarländer strömen - dauerhaft in Kenia niederlassen könnten. Dadaab ist für 90.000 Menschen geplant worden und nun mit fast 400.000 Menschen das derzeit größte Flüchtlingslager der Welt.

    Im Juni verdreifachte sich die Zahl der täglichen Neuankömmlinge im Flüchtlingslager Dadaab auf 1.300. Internationale Hilfsorganisationen konnten bisher innerhalb von Somalia keine Hilfe leisten, weil sie von den dort herrschenden islamistischen Rebellen als Feinde betrachtet wurden. Erst vergangene Woche vollzogen die Rebellen angesichts der verzweifelten Lage eine Kehrtwende und hießen Hilfsorganisationen willkommen.
    Eine wachsende Zahl von unterernährten Kindern stirbt auf dem oft wochenlangen Fußmarsch in das Flüchtlingslager, erklärte Gutierres. Ein UNO-Ernährungsspezialist berichtete, dass viele der unterernährten Kinder trotz Behandlung innerhalb von 24 Stunden nach ihrer Ankunft sterben, weil sie sich in einem so schlechten Zustand befänden.

    Die Flüchtlinge seien die Ärmsten der Armen und die am meisten gefährdeten Menschen der Welt.
    Um das Flüchtlingslager zu erreichen, müssen die Menschen nach der Grenzüberschreitung in Kenia noch 80 Kilometer Wüste durchqueren - oftmals zu Fuß. Flüchtlinge berichten davon, dass dabei bereits Kinder von Hyänen und Löwen aufgefressen wurden. Die 35-jährige Muslima Adan Hassan etwa verlor zwei Söhne und eine Tochter auf ihrer Flucht, die 35 Tage dauerte.

    Bei der Ankunft in den Camps müssen die Flüchtlinge, die meist in ihrer Heimat das gesamte Vieh und jede Lebensgrundlage verloren haben, zunächst ihre Fingerabdrücke abgeben. So soll sichergestellt werden, dass keine Terroristen in die Lager kommen. Dann erhielten sie Schlafmatten, Töpfe und eine geringe Menge Lebensmittel für rund 15 Tage. Die Kinder würden vorsorglich geimpft.
    Es gebe bei weitem nicht genug Zelte, so dass viele bei Tag und Nacht den heißen und staubigen Winden in der Region ausgesetzt seien. Ein weiteres Problem sei, dass nun immer mehr alte Menschen und Flüchtlinge mit körperlichen Handicaps die Camps erreichten, die auf spezielle Hilfen der humanitären Organisationen angewiesen seien, hieß es weiter.

    Wenn ihr mich fragt, sollte die EU unser Geld lieber in solche Länder schicken, als nach Griechenland, Italien & Co.
    Den diese Menschen können nichts dafür, dass es ihnen so schlecht geht.
    Gruß Edith :bye:

    Rettet die Erde - Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!!!

  • #2
    Meine liebe Isis , leider fragt uns keiner, denn nachdem wir diese Pfeifen gewählt haben meinen die sie sind die Götter und kriechen uns erst wieder bei Neuwahlen in den A.....

    Das ist leider überall so.[smilie=real mad.gi:
    Liebe Grüße
    Harry


    Sei wie eine Briefmarke, klebe solange an deinem Vorhaben bist du dein Ziel erreicht hast.

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    • #3
      Das Problem ist leider das die Gelder oder Lieferungen aller Art nur zu einem Teil bei den bedürftigen ankommen!
      Als erstes kommt die Führung und nimmt sich ihren Teil!
      das setzt sich dann solange fort bis nur noch ein verschwindend geringer Teil bei den ärmsten überhaupt ankommt!

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      • #4
        Leider habt ihr alle Drei recht...
        Warum leider?
        Ich würde auch lieber so wie Isis eine Unterstützung derjenigen sehen,die für ihren katastrophalen Zustand nix können...
        aber unsere gewählten Politiker(in Zusammenspiel mit der Wirtschaft) haben andere Interessen...
        Spendet man etwas,dann weiß man nicht wirklich,wo das Geld bleibt...
        Obwohl,irgendwann in den letzten Tagen habe ich einen Bericht gelesen,das der Verbleib von Spenden stärker kontrolliert wird und auch schon einige Staaten(bzw.Staatsorgane) wegen Veruntreuung angezeigt wurden...leider habe ich diesen Bericht noch nicht wiedergefunden...

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        • #5
          Ich finde es erschreckend, wie wenig Resonanz es auf dieses Thema gibt.

          Wenn jemand schreibt, dass er ein Meerschweinchen essen will, überschlagen sich die Antworten förmlich. Aber wenn es um Menschenleben geht, scheint es niemanden zu jucken.

          Das Verspeisen diverser Tiere scheint mehr Menschen zu schocken als der Tod tausender unschuldiger Kinder. Irgendwie will das nicht in meinen Kopf.

          Seid mir bitte nicht böse, wenn es sich etwas hart anhört. Ich finde Tierschutz auch sehr wichtig. Aber bei mir steht ein Menschenleben an erste Stelle.

          “Wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt” ist ein biblisches Sprichwort. Und ich finde, wir sollten alle unseren Beitrag dazu leisten.

          Und zum Thema "Spendengelder" - es mag sein, dass sich manche Leute eine goldene Nase von den Spenden verdienen. Aber ich bin auch der Meinung, das es genug nahmhafte Organisationen gibt, denen man vertrauen kann. Natürlich wird auch bei diesen Organisationen nicht das gesamte Spendengeld dort ankommen, wo es ankommen sollte. Aber das ist doch auch logisch, oder?
          Gruß Edith :bye:

          Rettet die Erde - Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!!!

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          • #6
            Zitat von Isis Beitrag anzeigen
            Das Verspeisen diverser Tiere scheint mehr Menschen zu schocken als der Tod tausender unschuldiger Kinder. Irgendwie will das nicht in meinen Kopf.
            Seid mir bitte nicht böse, wenn es sich etwas hart anhört. Ich finde Tierschutz auch sehr wichtig. Aber bei mir steht ein Menschenleben an erste Stelle.
            Ich vermute, es ist eine Reaktion auf diesen meinen Beitrag:

            Zitat von Helena Beitrag anzeigen
            Auf den Grill kann man auch frische Paprika, oder auf Scheiben geschnittene Aubergine legen. Schmeckt lecker und man muss keine tote Tiere essen (kleine Provokation :) ) Einer tschechischer Kollege hat mal Bilder gemacht, was er zu einer Abdeckerei gefahren hat, Kipper voll, Schade kann die Bilder nicht finden :).
            Liebe Isis, dass ich lieber Gemüse esse, als Fleisch, bedeutet nicht, dass mir verhungerte Kinder nicht Leid tun.

            Du schreibst ja auch nichts zu LuR, oder Ladungssicherung, macht dir jemand deswegen Vorwürfe? Das sind aber Probleme, die deine Mitmenschen in deiner Umgebung betreffen und über die ich viel sinnvoller finde zu diskutieren, als über Probleme, die wir eigentlich gar nicht beeinflussen können.
            Wenn wir immer ohne widersprechen allen Gesetzen vertrauen würden, hätten wir heutzutage eine Menge mittelalterliche Gesetze, an die wir uns halten müssten!!

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            • #7
              Zitat von Helena Beitrag anzeigen
              Ich vermute, es ist eine Reaktion auf diesen meinen Beitrag:



              Liebe Isis, dass ich lieber Gemüse esse, als Fleisch, bedeutet nicht, dass mir verhungerte Kinder nicht Leid tun.

              Du schreibst ja auch nichts zu LuR, oder Ladungssicherung, macht dir jemand deswegen Vorwürfe? Das sind aber Probleme, die deine Mitmenschen in deiner Umgebung betreffen und über die ich viel sinnvoller finde zu diskutieren, als über Probleme, die wir eigentlich gar nicht beeinflussen können.
              Nein, ich habe nicht dich bzw. deinen Beitrag gemeint, sondern im allgemeinen geschrieben.
              Wenn ich mehr Ahnung von Lenk - und Ruhezeiten, Ladungssicherung usw. hätte, würde ich auch darüber schreiben. Aber leider ist mein Wissen darüber sehr begrenzt.

              Leider muss ich dir widersprechen. Wir können sehr wohl etwas gegen die Hungersnot und Armut unternehmen. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind.
              Gruß Edith :bye:

              Rettet die Erde - Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!!!

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              • #8
                Ja, es ist schon ein Ding das Menschen auf dieser Welt hungern müssen, kein vernünftiges Trinkwasser haben, sich Epedemien rasend schnell ausbreiten können und Neugeborene keine Chance auf ein Überleben haben. Aber wer ist da gefragt? Meiner Meinung nach garantiert nicht die Hilforganisationen die auf Spendengelder angewiesen sind. Für solche Fälle exestieren leider keine funktionierenden Staatenbündnisse. Und warum? Weil diese sehen, das sich auch ohne ihre Hilfe sich die Hilforgane den Arsch aufreissen um eine Besserung zu erzielen. Mit Spenden kann man leider nicht die Welt retten und auf Dauer auch kein Problem lösen.
                Aber solange bei den Großmächten irgendwelche sinnlosen Kriege wichtiger sind, die noch mehr Völker ins Elend reißen, wird sich nichts ändern.
                Und ehrlich: ich selber habe zur Zeit auch nicht vor für irgendjemanden oder irgendwas auch nur 1 Cent zu spenden.
                Zitat von Robert Lyndt:
                "Es ist leichter eine Lüge zu glauben, die man schon hundert mal gehört hat, als die Wahrheit, die man noch nie gehört hat."

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                • #9
                  Ich will mich nicht zu einem Thema äußern müßen.Dieses ist ein Thema,zu dem ich nicht viel zu sagen habe und das wenige wird keinem gefallen.
                  Was unterscheidet dem Menschen vom Tier?Doch sicher der Fakt,das er in der Lage ist über sich selbst nach zu denken und gezielte Entscheidungen zu treffen,nicht nur von Instinkten geleitet wird.
                  Aber was geschieht in diesen unsäglich armen,von Dürre und Hunger geplagten Ländern?Ich verstehe nicht,was da abgeht......verstehe nicht,warum diese Menschen nur im Staub hocken....keine Brunnen schachten,nichts anbauen,nur wenig oder kein Vieh halten.Sie warten,das geholfen wird......ohne Hoffnung.Mütter sehen ihre Kinder verhungern,aber während eines verhungert,stehen die vielen Geschwister daneben oder ein weiteres ist unterwegs - das unbegreiflichste von allen.
                  Nicht einmal den eigenen Regierungen bedeutet ein Menschenleben etwas,Hilfsgelder versickern und Hilfsorganisationen kämpfen am Limit,während die Männer der Einheimischen im übelsten Fall, in Stammesfehden verwickelt sind und sich gegenseitig abschlachten.
                  Ich halte ein Menschenleben nicht für das kostbarste Gut auf dieser Welt,da wir uns auch immer wieder selbst beweisen,wie gut wir uns gegenseitig ausrotten können.

                  Leben ist das was passiert,
                  während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                  .....

                  LG Marion

                  Kommentar


                  • #10
                    Zitat von Isis Beitrag anzeigen
                    Leider muss ich dir widersprechen. Wir können sehr wohl etwas gegen die Hungersnot und Armut unternehmen. Auch wenn es nur Kleinigkeiten sind.
                    Weist du Edith, was ich komisch finde? Hier in Deutschland verhungern auch immer wieder kleine Kinder, oder verdursten, oder werden umgebracht gleich nach der Geburt. Oder auch schon größere Kinder, fünfjährige Mädchen u.ä, wie vor kurzem irgendwo. Alle sorgen sich um weite Welten, wo ein einziger Mensch nicht viel machen kann, aber den nächsten beachtet man nicht.

                    Armut in dritten Ländern kann nur durch die Politik und die Wirtschaftsmacht bekämpft werden, wenn die nur wollten. Komischer Weise kritische Reportagen zu diesem Thema kann man nur in späten Nachtstunden im Fernseher sehen. Milchpulver aus Deutschland ist in Afrika billiger, als Frischmilch von einheimischen Kühen. Das macht die einheimische Bauer fertig und die deutsche Milchindustrie kassiert dafür noch Fördergelder.

                    Wenn ich Kinderbekleidung aussortiere, gute Sachen, schenke ich es auf dem Parkplatz irgendwelchen Rumänen oder Russen, die freuen sich immer. Ja die Rumänen, den ich zwei große Tüten mit Bekleidung gegeben habe, haben mir dafür eine Tüte Kartoffeln gegeben, davon haben die den Auflieger voll aus Holland nach Rumänien gefahren. Da frage ich mich, wachsen den in Rumänien keine Kartoffeln? Ich denke nicht, dass die Rumänen faul sind die anzubauen, die holländische sind nur aus irgendwelchem Grund billiger. In der Tschechei wird von der EU nur 2 Betrieben genehmigt Zuckerrüben anzubauen und es gibt kein tschechischer Zucker mehr, nur polnischer. Ja und es gibt kaum tschechische Schweinezucht. Zu teuer, die traditionelle Methode, alles Import aus Deutschland.
                    Wenn wir immer ohne widersprechen allen Gesetzen vertrauen würden, hätten wir heutzutage eine Menge mittelalterliche Gesetze, an die wir uns halten müssten!!

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                    • #11
                      Zu den Spendenaktionen mal folgender Bericht:

                      In den kommenden Wochen werden wir mit Spendenaufrufen für Afrika von den Medien bombardiert werden. Dort gibt es mal wieder eine große Hungersnot. Die kommt so »überraschend« wie der Wechsel der Jahreszeiten. Immer wieder werden bei Großereignissen wie etwa dem legendären Live-Aid-Konzert große Summen für Afrika gesammelt, damit es dort endlich keinen Hunger mehr geben soll. Und dann kommt die nächste Hungersnot. Warum nur? Wer jetzt Geld spenden will, der sollte einige Fakten kennen.


                      In Somalia, Kenia, Äthiopien und Sudan drohen bis zu zwölf Millionen Menschen zu verhungern. Und nun sollen wir Europäer (wieder einmal) das nächste Rettungspaket finanzieren. Allein in Kenia brauchen 3,5 Millionen Menschen nun Lebensmittellieferungen. Das ist nicht verwunderlich, denn Kenia hat seine Rüstungsausgaben um 25 Prozent erhöht und gibt weit mehr Geld für Waffen als für die Ernährungssicherung der eigenen Bevölkerung aus. Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise geben alle afrikanischen Staaten immer mehr Geld für Waffen aus. Auch Äthiopien – ebenfalls schwer von der Dürre betroffen – hat gerade erst angekündigt, die Rüstungsausgaben noch weiter erhöhen zu wollen. Somalia – ebenfalls vom Hunger betroffen – ist trotz eines UN-Waffenembargos inzwischen einer der größten Waffenumschlagplätze Afrikas, die Waffenhändler geben in Mogadischu ungeniert Interviews. Die somalischen Piraten bedrohen die internationale Schifffahrt und kapern neben Öltankern vor allem auch Containerschiffe mit Lebensmitteln, von deren Reedereien sie Lösegeld erpressen. Das ist einträglicher als selbst der Feldarbeit nachzugehen. Und genau wegen dieser somalischen Piraterie sind die Lebensmittelpreise für die somalische Bevölkerung um 20 bis 30 Prozent gestiegen, weil nur noch wenige Frachtschiffe bereit sind, die somalischen Häfen anzulaufen. Auch für das Welternährungsprogramm (WFP) wurde es zunehmend schwieriger, die Hilfsbedürftigen mit Nahrungsmitteln zu versorgen, weil immer weniger Schiffseigentümer bereit sind, ihre Containerschiffe in die Region fahren zu lassen. Die Somalier haben sich selbst den Ast abgesägt, auf dem sie sitzen. Mehr noch: Die somalische Piraterie verteuert wegen der steigenden Versicherungsgebühren auch unsere Lebensmittelpreise. Und nun sollen wir denen, die unsere Lebensmittelpreise verteuern und unsere Schiffe kapern, auch noch Lebensmittel frei Haus liefern? Mit Südsudan ist es bei der Hilfsbedürftigkeit nicht anders. Südsudan ist ein rohstoffreiches Land, hat mehrere Milliarden Barrel Erdöl. Die Förderungen aus den Ölfeldern könnte man auf dem Weltmarkt leicht für Lebensmittellieferungen eintauschen – wenn man wollte. Dummerweise macht Südsudan nun genau das, was die Hungerleider Kenia und Äthiopien seit Jahren machen: Das Land gibt nun erst einmal einen großen Teil der Öleinnahmen für Waffenlieferungen aus. Die Amerikaner bauen jetzt einen großen (amerikanischen) Militärstützpunkt in Juba/Südsudan. Von dort aus wird ganz bestimmt nicht die Verteilung von Lebensmittellieferungen koordiniert. Es geht vielmehr um Waffengeschäfte.

                      Der Autor dieses Berichts war von 1986 bis 2003 bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung in der politischen Redaktion auch für Afrika zuständig. All das, was ich oben beschrieben habe, habe ich Land für Land immer wieder genauso erlebt. Und die ganze Hilfsindustrie ist nichts anderes als eine Beruhigungspille für das ständige schlechte Gewissen von Europäern. Ausnahmslos alle großen Ankündigungen, den Hunger in Afrika endlich zu besiegen, sind in den letzten Jahrzehnten brutal gescheitert. Das liegt nicht etwa an den afrikanischen Bürgern. Und es liegt auch nicht an uns. Es liegt an miesen Machteliten in Afrika und auch hier bei uns. Die skrupellosen Politgangster kalkulieren knallhart unser schlechtes Gewissen ein. In Wahrheit geht es ihnen nur ums Geschäft. Kanzlerin Merkel war gerade auf Werbetour in Afrika für die Rüstungsindustrie. Da geht es um Aufträge in Milliardenhöhe. Und für die Hungernden in Afrika hat sie »großzügig« eine Million Euro als deutsche Hilfe angekündigt. Den Rest sollen wir nun spenden. Und dann läuft der Rüstungshandel munter weiter. Wie immer. Und deshalb spende ich keinen Cent. Ich mache das zynische Spiel nicht mehr mit.
                      Nun werden viele Leser empört sagen, man könne doch die armen Afrikaner nicht weiter hungern lassen. Diese Gutmenschen wissen wahrscheinlich nicht, was in Wahrheit mit dem Großteil des Geldes passiert, das sie gegen den Hunger in Afrika spenden: Sobald sich eine Hungersnot abzeichnet, erhöhen die Regierungen in den betroffenen Gebieten sofort die Landegebühren für Flugzeuge und die Liegegebühren für Schiffe mit Hilfsgütern. Auch die Mietpreise für LKW, mit denen die Hilfsgüter transportiert werden, steigen sofort (natürlich auch die Treibstoffpreise). Zudem werden hohe Zölle fällig. Jeder will jetzt nur noch eines: abkassieren! Im Klartext: Mindestens die Hälfte eines gespendeten Euro wandert in die Taschen von skrupellosen Geschäftemachern, die mit den jeweiligen Regierungen der Hungergebiete zusammenarbeiten. Der Kampf gegen den Hunger ist eine riesige Industrie, bei der am Ende nur eine Gruppe profitiert: die der Geschäftemacher. Das wiederholt sich alle paar Jahre. Und immer wieder spenden wir. Das freut die Geschäftemacher. Bei den Hungernden kommt letztlich nur ein winziger Bruchteil der Hilfe an. Die mit den Spendengeldern gekauften Lebensmittel verschwinden in dunklen Kanälen und tauchen sehr schnell auf den regionalen Märkten auf, wo sie nicht etwa verteilt, sondern verkauft werden. Hungernde können sich aber keine Einkäufe leisten. Jede Hilfsorganisation weiß das. Und dennoch sammeln sie wieder Geld mit rührigen Bildern hungernder Kinder. Schließlich arbeiten sie ja auch selbst nicht uneigennützig. Denn auch die Hilfsorganisationen nehmen sich einen weiteren Teil der Spendengelder. Und am Ende bleibt fast nichts für die wirklich Bedürftigen übrig. Zudem: Seit Jahrzehnten unterstützen europäische Steuerzahler den Aufbau von Lebensmittellagern in potenziellen afrikanischen Hungerregionen. Und wenn eine Hungerkrise kommt, dann sind sie weitgehend leer. Auch das ist seit Jahrzehnten so. Schließlich zahlen wir doch gern ein weiteres Mal, oder?
                      Zitat von Robert Lyndt:
                      "Es ist leichter eine Lüge zu glauben, die man schon hundert mal gehört hat, als die Wahrheit, die man noch nie gehört hat."

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                      • #12
                        Zitat von Brummfussel Beitrag anzeigen
                        Ich will mich nicht zu einem Thema äußern müßen.
                        Du musst auf kein Thema antworten. Genauso wenig wie jeder Andere im Forum es muss. Ich war nur etwas geschockt, wie wenig Interesse das Thema hat. Immerhin waren "nur" zwei Antworten, die widerrum eher politisch orientiert waren.

                        Zitat von Brummfussel Beitrag anzeigen
                        Mütter sehen ihre Kinder verhungern,aber während eines verhungert,stehen die vielen Geschwister daneben oder ein weiteres ist unterwegs - das unbegreiflichste von allen.
                        Wahrscheinlich liegt es daran, dass sie kein Geld oder keine Möglichkeit zur Verhütung haben. Aber sollen sie deswegen auf Sex verzichten? Dazu will ich mir kein Urteil bilden. Immerhin wurden auch Kinder während eines Krieges gezeugt. Vielleicht ist Sex eine Art Ablenkung oder eine Möglichkeit für kurze Zeit nicht daran denken zu müssen, wie scheiße es Einem doch geht? Wie gesagt, darüber weiß ich (zum Glück) zu wenig.

                        Zitat von Helena Beitrag anzeigen
                        Weist du Edith, was ich komisch finde? Hier in Deutschland verhungern auch immer wieder kleine Kinder, oder verdursten, oder werden umgebracht gleich nach der Geburt. Oder auch schon größere Kinder, fünfjährige Mädchen u.ä, wie vor kurzem irgendwo. Alle sorgen sich um weite Welten, wo ein einziger Mensch nicht viel machen kann, aber den nächsten beachtet man nicht.
                        Ich (und sicher viele Andere auch) kümmere mich sehr wohl um Arme und Bedürftige in meinem Ort, in meinem Bezirk, in meinem Land. Aber deswegen kann ich mir doch auch Gedanken und Sorgen um die Menschen in der dritten Welt machen. Und versuchen dort zu helfen, wo ich helfen kann.

                        Zitat von Helena Beitrag anzeigen
                        Armut in dritten Ländern kann nur durch die Politik und die Wirtschaftsmacht bekämpft werden, wenn die nur wollten.
                        Leider bin ich da anderer Meinung. Ich finde, jeder kann helfen!

                        Zitat von Helena Beitrag anzeigen
                        Wenn ich Kinderbekleidung aussortiere, gute Sachen, schenke ich es auf dem Parkplatz irgendwelchen Rumänen oder Russen, die freuen sich immer.
                        Warum an Rumänen und Russen? Gibt doch auch in Deutschland genug Kinder, die es nötig haben.
                        Gruß Edith :bye:

                        Rettet die Erde - Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!!!

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                        • #13
                          @Isis......Ja Isis,du glaubst unbeirrt an das Gute im Menschen und das ehrt dich sehr.
                          Eigentlich wollte ich es hiermit bewenden lassen,aber an der Erklärung Spaß und Sex.....neeee,da muß ich widersprechen.
                          Nehmen wir mal eines der vom Hunger mit am härtesten betroffenen Länder:Somalia.In diesem Land sind über 90% aller Frauen beschnitten.Da hat sich das mit dem Spaß am Sex oder zur Entspannung für diesen Teil der Bevölkerung schon mal erledigt.Der bleibt allein den Männern vorbehalten.Und ob mit oder ohne Geld -Familienplanung ist dort halt ein Fremdwort.

                          Leben ist das was passiert,
                          während man eifrig dabei ist andere Pläne zu machen
                          .....

                          LG Marion

                          Kommentar


                          • #14
                            Nein, ich bin nicht so naiv, wie es vielleicht den Anschein hat. Ja, ich glaube an das Gute im Menschen. Aber mir ist sehr wohl bewusst, dass es auf der Welt genug Gewalt, Leid, Unterdrückung usw. gibt. Sonst würde es keine Kriege, Vergewaltigungen, Morde, Gewalttaten, etc. geben.
                            Natürlich würde es mich freuen, wenn all diese Grausamkeiten nicht passieren würden und es allen gut geht. Aber ich verschliesse meine Augen nicht vor der Realität.
                            Ganz im Gegenteil!!

                            Und zum Thema Sex möchte ich noch sagen, dass ich in meinem letzten Beitrag doch schon geschrieben habe, dass ich mir kein Urteil darüber bilden will und kann, warum Menschen, die in ärmsten Verhältnissen leben und keine Chance auf eine bessere Zukunft haben, sich vermehren.
                            Dieses Thema ist in meinen Augen so komplex und gehört auch nicht in diesem Thread.
                            Gruß Edith :bye:

                            Rettet die Erde - Sie ist der einzige Planet mit Schokolade!!!

                            Kommentar


                            • #15
                              Ist schon ein sehr pikantes Thema. Auf der einen Seite muss diesen Menschen geholfen werden. Auf der anderen Seite ist eine gewisse Aufklärung nötig. Es reicht nicht da ein paar Säcke Reis hinzuschicken. Die Menschen dort sind auch gefordert. Und auch die dortigen Regierungen, wenn es da überhaupt welche gibt.
                              Man kann den Staaten den es besser geht nicht immer aufbürden die halbe Welt vor Hunger zu schützen. Auch sind, so ehrenvoll es erst mal scheint, Spenden und ehrenamtliche Tätigkeiten in dieser Richtung garantiert nicht der richtige Weg. So hart es klingen mag.
                              Zitat von Robert Lyndt:
                              "Es ist leichter eine Lüge zu glauben, die man schon hundert mal gehört hat, als die Wahrheit, die man noch nie gehört hat."

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                              Mit 179.519 Benutzern waren am 29.03.2024 um 16:48 die meisten Benutzer gleichzeitig online.

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