Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Sozialdumping durch Briefkastenfirmen

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Sozialdumping durch Briefkastenfirmen

    Sozialdumping: Belgische Gewerkschaft enthüllt Briefkastenfirmen
    Aufsichtsratsmitglieder eines belgischen Unternehmerverbands sind offenbar an slowakischen Briefkastenfirmen beteiligt. Diese lassen osteuropäische Lkw-Fahrer zu Dumping-Löhnen in Belgien fahren.



    Antwerpen. Die belgische Transportgewerkschaft FGTB/UBT hat sich in einem „Schwarzbuch“ über die Folgen des Sozialdumpings durch billige Lkw-Fahrer aus Osteuropa bei belgischen Firmen beschwert. Die Gewerkschaft klagt besonders das System der Briefkastenfirmen an. Bei der Einrichtung solcher Scheinfirmen in der slowakischen Hauptstadt Bratislava seien auch Mitglieder des Aufsichtsrats des belgischen Unternehmensverbandes Febetra behilflich.

    FGTB/UBT nennt die Namen von drei Febetra-Aufsichtsratsmitgliedern, darunter auch Roland Peeters, Miteigentümer von Peethultra Transport in Malle nordöstlich von Antwerpen. Peeters betreibt die slowakische Consulting-Firma SK Service, die sich um mehr als 20 Briefkastenfirmen in Bratislava von belgischen Unternehmen kümmert. Gegenüber dem belgischen Fernsehsender VRT bestätigt Peeters diese Tätigkeit.


    „Ohne preiswerte Fahrer können belgische Unternehmen nicht überleben“

    Er begründet sie mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit. Ohne preiswerte Fahrer aus Osteuropa sei es für belgische Unternehmen nicht möglich, im internationalen Transportgewerbe zu überleben. Multinationale Großunternehmen hätten auch ohne die Gründung spezieller Niederlassungen im Ausland die Möglichkeit, billige Lkw-Fahrer die internationalen Transporte ausführen zu lassen. Er helfe belgischen Unternehmen durch seine Dienste, gegen diese Konkurrenz zu bestehen. Außerdem fänden sich immer weniger belgische Lkw-Fahrer, die dazu bereit seien, internationale Fahrten zu übernehmen.
    Febetra reagiert auf die Enthüllung der Gewerkschaft kleinlaut. Die Nebentätigkeit von Roland Peeters sei sicher „nicht das intelligenteste, was er in seiner Laufbahn gemacht habe“, so ein Febetra-Sprecher in der VRT. Aber bislang sei ihm oder der Firma nichts Illegales nachgewiesen worden. Febetra wolle die Sache trotzdem nach „objektiven Kriterien“ untersuchen.


    Über 6000 Arbeitsplätze durch Billigkonkurrenz verloren
    Die Gewerkschaft FGTB/UBT hatte für ihr Schwarzbuch Mitglieder nach Bratislava geschickt. Dort sollten sie untersuchen, wie die dortigen Firmensitze belgischer Transportunternehmen aussehen. Das Ergebnis: Dutzende Namen von belgischen Transportfirmen an den Briefkästen eines einzigen Bürogebäudes ohne Lkw auf den Parkplätzen, ein und dieselbe Mitarbeiterin für unterschiedliche Firmen in einem Raum mit zwei getrennten Eingängen, fast leere Büroräume, fast immer abwesende Chefs.
    „Wichtig ist, dass zwischendurch die Post abgeholt wird“, sagt eine örtliche Angestellte in einer Reportage, die die VRT aufgrund des Schwarzbuchs gedreht hat. Die Vorwürfe der Gewerkschaften wurden durch das Reportage-Team bestätigt.
    „In den vergangenen Jahren sind aufgrund der Billigkonkurrenz aus Osteuropa über 6000 Arbeitsplätze im belgischen Transportsektor verlorengegangen“, beklagt UBT-Präsident Frank Moreels. Die Gewerkschaft fordert Belgien und die EU auf, endlich wirksam gegen den Missstand der Briefkastenfirmen und des Sozialdumpings durch Billiglohnfahrer vorzugehen. „Wir haben nichts gegen slowakische oder andere osteuropäische Fahrer, aber sie sollen, wenn sie in Belgien fahren, auch den gleichen Lohn erhalten, wie unsere belgischen Fahrer“, so Moreels. (kw)

    https://www.verkehrsrundschau.de/nac...n-2013774.html

Werde jetzt Mitglied in der BO Community

Einklappen

Online-Benutzer

Einklappen

176640 Benutzer sind jetzt online. Registrierte Benutzer: 31, Gäste: 176609.

Mit 176.642 Benutzern waren am 29.03.2024 um 15:45 die meisten Benutzer gleichzeitig online.

Ads Widget

Einklappen
Lädt...
X