Mit den Jahren ist meine Firma ordentlich gewachsen. Und mit ihr auch einige Betriebe, mit denen wir eng verbunden waren. Ganz früher hieß die Firma noch DeDageraad. Dieser Name wurde abgeleitet aus dem ehemaligen Bauernhof, den Harry ten Dam besaß. Zu dieser Zeit fuhren wir einmal in der Woche das Lager in Ven Zelderheide an und holten stichfesten Joghurt in 1 l-Flaschen ab. Ich habe mich damals immer gefragt, wie man denn den Joghurt aus der Flasche rauskriegt, wenn er stichfest ist. Die Antwort weiß ich bis heute nicht. War ja auch nicht wichtig. Hauptsache die Leute, die diesen Joghurt gekauft haben, wussten es.
Die Molkerei war noch sehr klein und bestand nur aus einem kleinem Anbau hinter dem Wohnhaus. Bald hörten die Abholungen auf, weil sich Harry auf die Produktion von Käse spezialisierte. Von da an kam immer Willem, der Lkw-Fahrer, zu uns und lieferte mit einem Sattelzug Käse an. Aber auch das hörte irgendwann auf und wir begannen, den Käse selber abzuholen. Der Anbau hinter dem Haus ist in der Zwischenzeit erweitert worden, brachte aber letztendlich nicht viel mehr Platz. Auch die Firma selber wurde nun umbenannt in "Aurora".
Ich bin immer sehr gerne dahin gefahren, weil die Leute stets nett und freundlich waren und einen fast familiären Zug aufwiesen. Das hat sich bis heute, nachdem sich die Molkerei immens vergrößert hat, nicht geändert. Auf dem Weg dorthin habe ich an der Grenze immer Kaffee für den Eigenbedarf gekauft. Der ist in Holland superbillig.
Es ging nur ein kleines Stück nach Holland rein, in die Gemeinde Ven Zelderheide. Mitten im Wohngebiet, in einer 30er-Zone befand sich dann die Molkerei. Mit dem Lkw musste ich links in die Einfahrt, neben dem Pkw.
Es war zwar etwas eng, aber es ging schon. Nur den Anhänger, den konnte man hier nicht einsetzen. Gegenüber von der Molkerei befand sich eine kleine Kapelle. In all den Jahren, in denen ich schon dort war, bin ich nie da rein gegangen. Ich hatte es mir immer vorgenommen und dabei ist es auch geblieben. Jetzt ist es zu spät.
Ich bedauere immer die Lkw-Fahrer in den Speditionen, wenn sie davon berichten, dass sie in den Lägern behandelt werden wie der letzte Dreck. Ich habe das, bis auf wenige Ausnahmen, gottseidank nie erleben müssen. Man wird mit Respekt behandelt und unnötige Wartezeiten gibt es nicht. Und manche Ladestellen haben sogar eine Seele, um das mal philosophisch auszudrücken. Vielleicht empfindet das nicht jeder, aber bei mir war es so. Diese Ladestelle hier hatte eine Seele. Das lag nicht nur daran, dass der Eigentümer mit "Klompen" (Holzschuhen) durch das Lager lief und auch gerne mal ein Schwätzchen hielt.
*Seufz
In Kranenburg, Deutschland, hat Aurora nun eine neue Produktionsstätte mit Lager gebaut. Die "Seele", um mal bei dem Sprachgebrauch zu bleiben, ging dabei verloren und machte der Nüchternheit Platz.
Es ist nun nicht so, dass sich das Verhalten der Mitarbeiter oder des Chefs verändert hätte. Nein, es ist alles beim alten geblieben. Es geht jetzt nur alles professioneller und zügiger vonstatten, als ich es von dort gewohnt war. Manchmal beträgt meine Standzeit dort nur 10 Minuten, früher waren 45 Minuten das Mindeste. Und in der Halle selber schichtet ein Roboter den Käse um.
Auch wenn diesem Gebäude und überhaupt der Gegend im Industriegebiet die "Seele" fehlt, fahre ich trotzdem immer noch gerne dahin.
Viele Grüße
Ramaanda
Die Molkerei war noch sehr klein und bestand nur aus einem kleinem Anbau hinter dem Wohnhaus. Bald hörten die Abholungen auf, weil sich Harry auf die Produktion von Käse spezialisierte. Von da an kam immer Willem, der Lkw-Fahrer, zu uns und lieferte mit einem Sattelzug Käse an. Aber auch das hörte irgendwann auf und wir begannen, den Käse selber abzuholen. Der Anbau hinter dem Haus ist in der Zwischenzeit erweitert worden, brachte aber letztendlich nicht viel mehr Platz. Auch die Firma selber wurde nun umbenannt in "Aurora".
Ich bin immer sehr gerne dahin gefahren, weil die Leute stets nett und freundlich waren und einen fast familiären Zug aufwiesen. Das hat sich bis heute, nachdem sich die Molkerei immens vergrößert hat, nicht geändert. Auf dem Weg dorthin habe ich an der Grenze immer Kaffee für den Eigenbedarf gekauft. Der ist in Holland superbillig.
Es ging nur ein kleines Stück nach Holland rein, in die Gemeinde Ven Zelderheide. Mitten im Wohngebiet, in einer 30er-Zone befand sich dann die Molkerei. Mit dem Lkw musste ich links in die Einfahrt, neben dem Pkw.
Es war zwar etwas eng, aber es ging schon. Nur den Anhänger, den konnte man hier nicht einsetzen. Gegenüber von der Molkerei befand sich eine kleine Kapelle. In all den Jahren, in denen ich schon dort war, bin ich nie da rein gegangen. Ich hatte es mir immer vorgenommen und dabei ist es auch geblieben. Jetzt ist es zu spät.
Ich bedauere immer die Lkw-Fahrer in den Speditionen, wenn sie davon berichten, dass sie in den Lägern behandelt werden wie der letzte Dreck. Ich habe das, bis auf wenige Ausnahmen, gottseidank nie erleben müssen. Man wird mit Respekt behandelt und unnötige Wartezeiten gibt es nicht. Und manche Ladestellen haben sogar eine Seele, um das mal philosophisch auszudrücken. Vielleicht empfindet das nicht jeder, aber bei mir war es so. Diese Ladestelle hier hatte eine Seele. Das lag nicht nur daran, dass der Eigentümer mit "Klompen" (Holzschuhen) durch das Lager lief und auch gerne mal ein Schwätzchen hielt.
*Seufz
In Kranenburg, Deutschland, hat Aurora nun eine neue Produktionsstätte mit Lager gebaut. Die "Seele", um mal bei dem Sprachgebrauch zu bleiben, ging dabei verloren und machte der Nüchternheit Platz.
Es ist nun nicht so, dass sich das Verhalten der Mitarbeiter oder des Chefs verändert hätte. Nein, es ist alles beim alten geblieben. Es geht jetzt nur alles professioneller und zügiger vonstatten, als ich es von dort gewohnt war. Manchmal beträgt meine Standzeit dort nur 10 Minuten, früher waren 45 Minuten das Mindeste. Und in der Halle selber schichtet ein Roboter den Käse um.
Auch wenn diesem Gebäude und überhaupt der Gegend im Industriegebiet die "Seele" fehlt, fahre ich trotzdem immer noch gerne dahin.
Viele Grüße
Ramaanda
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