Sinnlose Transporte

[Helena]

Ich war der Meinung, dass ich so ein Thema schon mal angefangen habe, ich kann es aber nicht mehr finden . Na ja, und ich habe mich mit ein Paar Kollegen diese Woche darüber unterhalten, was die so fahren. Könnt ihr euch vorstellen, dass einer Kollege Werbeprospekte für eine tschechische Niederlassung eines deutschen Discounters (ich will nicht verklagt werden :) ) von dem Flughafen Prag nach Ausland zu einem anderem Flughafen transportiert hat und von da sind diese wieder per Flugzeug nach Prag geflogen? Oder tschechische Milchprodukte aus Belgien nach CZ transportiert? Oder Stahl kreuz und quer durch Europa, nur um umgestempelt zu werden? Also ich finde es einfach nur kriminell. Eine durch die EU unterstütze Kriminalität im großen Stil. Nicht zu vergessen, die Umweltbelastung.

[cavallo 09]

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wie sagen unsere briefkastenfirmenbesitzer so schön : Alles legal !!!!!

[Ravioli]

AW: Sinnlose Transporte

Naja, nicht alles was auf den ersten Blick sinnlos aussieht ist es auch.

Wenn z.b. in Spanien eine Firma ist die sich auf das Stanzen von Metal Spezialisiert hat und es auf diese Perfektion ankommt, dann kann es sinn machen die Waren nicht in Kiel sondern dort zu bearbeiten da die dortigen Metallbetriebe nicht in der Lage sind die geforderten Mengen in der Präzision oder Zeit zu erstellen.

Oder natürlich auch Geld, die Nordseekrabben aus Ägypten sind ja ziemlich bekannt, auch Container Verschiffungsraten können in dem 500km entfernten Hafen günstiger sein als im Hafen um die Ecke, inklusive Speditionskosten versteht sich.

Oder mehrere unabhängig beteiligte.
Ein Erdbeer Großhändler z.b. verkauft waren von Hamburg nach Leipzig, dort springt dem Käufer ein Großkunde wegen Insolvenz ab, bevor die Ware schlecht wird geht alles raus an einen darauf spezialisierten Großhändler.

Der Fahrer fährt also Erdbeeren nach Leipzig und holt 3 Tage später genau die gleichen Erdbeeren wieder ab und fährt sie zu einer Halle die direkt neben dem Absender liegt und denkt sich was für ein Quatsch.


Und zu guter letzt, warum beschweren, als Fahrer kann einem das doch nur recht sein, so haben wir alle etwas zu tun. ;-)

[Dogface]

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Man kann es kurz und schnell sagen...... es liegt nur am Preis!

VW zum Beispiel transportiert z. B. Autos vom Werk nach Verona, dort stehen die Autos 3 Monate rum und werden wieder nach Deutschland zu den Händlern gebracht! Warum? Die Pkw's kaufen die deutschen Händler zu einem Spottpreis ein und verkaufen sie als RE Import 5000 Euro unter dem Listenpreis und haben trotz allem noch mehr Gewinn als wenn sie die direkt aus Wolfsburg kommen lassen!

Es es dreht sich alles um das liebe Geld!

[M.P.U]

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Ein Nachbar von mir fuhr viele Jahre lang für eine hier im Dorf ansässige
Wäscherei.
Die Arbeit sah so aus, dass er mit dem wäschereieigenen Sattelzug
schmutzige Gardinen und Tischwäsche aus Polen und Tschechien ins Ruhrgebiet zum Waschen, Bügeln und Mangeln holte und die saubere Wäsche dann anderntags wieder zurück brachte.
Da fragt sich der außenstehende Betrachter, ob es nicht auch
in direkter Hotelnähe etwaige qualifizierte Wäscherei & Heismangel-Betriebe
gegeben hätte, oder gar was aus den Hotels mit hauseigener Wäscherei
geworden ist...

Gruß!
M.P.U

[klausi]

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Wer schon mal in frankfurt/oder war, kennt sicher auch die partnerstadt slubice, nur wenige schritte über die oderbrücke auf polnischer seite. Die bürgerämter beide städte arbeiten eng zusammen. Das bedingt natürlich auch ein größeres postaufkommen. Nun nimmt ein brief von frankfurt nach slubice nicht etwa den einfachen weg über die brücke. Wo kämen wir dahin...erst geht es mit dem lkw nach berlin. Dann mit dem flugzeug nach frankfurt/main. Von dort mit dem flieger nach warschau, und von dort mit dem lkw ganze 500 km zurück nach slubice. Komischer weise ist der brief auch am nächsten tag da. Mitlerweile wird die behördenpost aber per kurier über die brücke gebracht. Ist irgendwie vernünftiger.

[Ralimann]

AW: Sinnlose Transporte

Ich glaube das etwa 20% der Transporte sinnvoll sind. Die restlichen 80% sind nur billig.
Schrauben oder Mineralwasser aus Italien nach Deutschland. Klar...wir haben ja kein Wasser hier im Land und ne Stahlindustrie ja auch nicht.........
Leider ist das Produkt inkl: Transport billiger, als wenn man beim Nachbarn bestellt.

Ist aber ne Volkskrankheit von der wir alle betroffen sind. Jeder von uns ist bestimmt schon mal für ein Produkt ins Auto gehüpft, weil er es billiger bekam, als im Laden um die Ecke.

[Helena]

AW: Sinnlose Transporte

Ja, wenn man es so gründlich nimmt, sind es richtig viele sinnlose Transporte. Die ich beschrieben habe, sind aber nicht logistisch entstanden. Die sind vorsätzlich so geplant, mit dem Ziel Geld durch ein Steuerbetrug zu verdienen. Einer Kollege hat erzählt, hat aus CZ nach Slowakei was transportiert (habe vergessen was), da hat man ihm die Zollpapiere erledigt und dann hat er es zurück gefahren. Vor ein Paar Jahren habe ich gehört, dass eine Firma Zucker mit Kakao gemischt nach Slowakei gefahren hat, da hat man den Kakao rausfiltriert und Zucker ist wieder zurück (keine Ahnung, warum und wie die es gemacht haben), angeblich jede Woche ein Transport. Ich denke, durch die EU Bestimmungen (auch keine Ahnung welche :) ) und Dotationen, die wahrscheinlich gut gemeint waren, hat die Wirtschaft Möglichkeiten gefunden, wie durch diese Schiebereien Geld verdienen.

Und dann kommen die Transporte, die durch den Handel ''organisiert'' werden.
Tschechisches Stahl hat eine sehr gute Qualität. Es wird nach Deutschland transportiert, umgestempelt und oft zurück nach CZ als deutsches verkauft. Die Fahrer sind angewiesen es dem Kunde nicht zu verraten. Rumänen fahren Kartoffeln aus Holland nach Rumänien, als wenn die nicht in der Lage wären, eigene Kartoffeln anzubauen. Wahrscheinlich sind die urspringlich aus Polen .

Wenn ich ein Kraftfahrer wäre, der so was fährt, wäre es mir nicht egal. Ändern könnt ihr zwar nicht viel, aber mindestens egal sollte es euch nicht sein.

[klausi]

AW: Sinnlose Transporte

Das war früher in westberlin ein bomben geschäft. Für alles was nach berlin gekarrt wurde gab es subventionen. Fast jeder spediteur hatte in berlin einen briefkasten und ein telephon. Mehr hats nicht gebraucht. Die waren wurden nur hin und zurück gekarrt. Manche ladungen haben berlin nie gesehen. Hauptsache die t-papiere waren abgestempelt. Das gab es schon immer. Auch vor eu-zeiten.

[cavallo 09]

AW: Sinnlose Transporte

richtig klausi berlin war +ist ein fall für sich nach der wende gab es keine supvendionen mehr +die grossen firmen haben dann grösstenteil ihre produktion verlegt

[klausi]

AW: Sinnlose Transporte

Und berlinzulage gabs auch nicht mehr. Wer in westberlin gelebt hat, war früher sowas wie eine heilige kuh. Anfang der neunziger wurden die kühe dann geschlachtet...lach...aber da war ich schon weg....

[calle]

AW: Sinnlose Transporte

Hab vor einigen Jahren hängendes Fleisch von LT-Kleipeda nach Österreich gefahren. Dort wurde es umetikettiert und in in einen ukrainischen Lkw verladen, der dann damit nach Kiew fuhr....EU-Förderung sei Dank.

[cavallo 09]

AW: Sinnlose Transporte

die ukraiener wollen eben kein fleisch aus litauen das sind doch klassenfeinde

[calle]

AW: Sinnlose Transporte

Von der Seite hab ich es noch nicht betrachtet...again what learned.