Rückenleiden - Fernfahrerkrankheit

[alterelch]

Oder ducken wir uns zu oft?

Es könnte jetzt evtl. eine Diskussion um Fahrermangel, schlechte Bezahlung, Gewerkschaften und Betriebsräte geben.
Was glaubt ihr, was ein Betriebsrat den ihr in euren Firmen wählt, für Euch tun könnte? Schreibt ruhig alles was ihr glaubt. Einstellungen zu den Gewerkschaften, Betriebsräten usw. Warum gut, warum unnötig? Oder warum nötig?

[Speedy79]

Ich hatte bisher noch nie viel mit einem Betriebsrat zu tun.Ich kenne bisher nur eine einzige Spedition in unsere Gegend die einen Betriebsrat hat.Dort hat der Betriebsrat eine gewisse Einwirkung auf Neueinstellungen.Damit meine ich das es in dieser Firma eine Nichteinstellung wegen Diskriminierung egal aus welchen Gründen nicht gibt.
Auf die Arbeitsbedingungen unter anderem Betreff Arbeitssicherheit,Einhaltung des Arbeitsrechts sollen die wohl auch Einfluss haben.
Ob die auch ein Mitspracherecht bei Löhnen haben das weiss ich jetzt nicht so genau, weil dort doch sehr unterschiedliche Löhne gezahlt werden.........

[alterelch]

Ob die auch ein Mitspracherecht bei Löhnen haben das weiss ich jetzt nicht so genau, weil dort doch sehr unterschiedliche Löhne gezahlt werden.........

Löhne sind ein heißes Eisen. Sie fallen, sofern nicht Tarifgebunden unter das Individualrecht der Fahrer. Aber darüber zu wachen das es eine gewisse Gleichbehandlung bei gleicher Qualifikation gibt, hat der Betriebsrat schon.

[Norway]

Für mich kann der Betriebsrat nur eines machen, sich selber so frei stellen das ich ihn nicht mehr sehen muß. Und hören will ich schon gar nichts von denen. Und das schreibe ich als Mitglied von Verdi!
Ich durfte dank des Betriebsrat die Vernichtung einer Topfirma live erleben...
Wenn ich ein Problem habe gehe ich zu meinem Boss und muß keinen anderen damit beauftragen!
Auf der anderen Seite halte ich nun gar nichts von Firmen, wie diese Kipper, Kranwagen und Silobude aus der Rottweiler Ecke, die alles machen um die Gründung eines Betriebsrates zu verhindern.

[fernweh79]

Für mich kann der Betriebsrat nur eines machen, sich selber so frei stellen das ich ihn nicht mehr sehen muß. Und hören will ich schon gar nichts von denen. Und das schreibe ich als Mitglied von Verdi!
Ich durfte dank des Betriebsrat die Vernichtung einer Topfirma live erleben...
Wenn ich ein Problem habe gehe ich zu meinem Boss und muß keinen anderen damit beauftragen!
Auf der anderen Seite halte ich nun gar nichts von Firmen, wie diese Kipper, Kranwagen und Silobude aus der Rottweiler Ecke, die alles machen um die Gründung eines Betriebsrates zu verhindern.

Du sagst,du willst nichts mit einem Betriebsrat zutun haben,aber bist dafür das bestimmte Firmen einen haben sollten versteh ich den Sinn jetzt nicht ganz.

Bitte um Aufklärung.

[alterelch]

Ich finde, dass bei Norway genau das funktioniert hat, was Unternehmer auf eigens dafür eingerichteten Seminaren lernen. Nämlich, der Chef verbreitet in der Firma, die BR Kosten sind zu hoch. Die vielen Freistellungen, Seminare usw machen die Firma kaputt.

Ich kenne keinen dokumentierten Fall, in dem eine BR durch seine Arbeit eine Firma ruiniert hätte. Im Gegenteil, ein aufmerksamer BR sorgt durch seine Aufsicht, Beratung dafür das der Chef nicht sinnlos die Arbeitsplätze aufs Spiel setzt. Seht euch nur mal das Engagement des BR bei Opel an. Die ruinieren sich nicht Opel.

Aber Klasse finde ich die klare Stellungnahme von Norway. Er vertritt damit die Meinung der meisten Fahrer.

Wenn der Betriebsrat allerdings Fehler macht, dann sind gerade die Kritiker aufgefordert mit dem Gremium zu sprechen. Nur dann kann Verständnis für die eine oder andere Seite herbeigeführt werden.

Ich würde mich freuen noch weitere Meinungen hier zu hören.

[Norway]

Du irrst dich mein Guter! Die Vernichtung dieser Firma hatte nichts mit den angeblichen Kosten eines BR zu schaffen. Hier war es nur der BR der es geschafft hat die Firma platt zu machen. Wie das geht? Ganz einfach, der Chef hat de Laden einfach verkauft an einen Sklaventreiber. Und wir, die dort vorher richtig gutes Geld gemacht haben und unsere Ruhe hatten, waren schnell weg vom Fenster. Na klar hatten wir eine Arbeitsplatzgarantie...
Und warum ich für einen BR bin? Ich mache den Job nun sehr sehr lange und habe viele Kollegen getroffen die sich eben nicht selber helfen können (so wie ich es kann) Und ein BR kann der Firma immer mal wieder gut auf die Finger klopfen.

[alterelch]

Dann ist es mit der Firma allso erst nach dem Verkauf den Bach runter gegangen?
Der Verkauf einer Firma ist eines der Dinge die BR nicht oder nur schwer verhindern kann. Zumindest ist mir nicht bekannt wie das anzustellen wäre. Obwohl ich gerade in einer anderen mir bekannten Firma erleben durfte, dass die Entlassung von 50 Kollegen auf Eis gelegt wurde, da es der Chefetage zu teuer wurde mit dem dortigen BR einen Sozialplan auszuhandeln. Wie ich finde gut gemacht. Diese Arbeitsplätze bleiben bis auf weiteres erhalten.

[Norway]

Der Chef hat den Laden nur wegen des BR verkauft! Er war es mit über 60 (und Nachfolger) leid sich ständig mit diesen xxxx rumzuärgern.
Aber ich will diese Geschichte gar nicht hochholen, da kommt es mir immer noch hoch.
Und wer es wisssen will, es handelte sich um die Silospedition Farwick aus Steinfurt.

[Brummfussel]

Ich selber kenne keine Firma in meinem Umfeld,die einen BR hat.In meiner Firma wissen sicher 90% der Fahrer nicht einmal,was genau das ist und was für Aufgaben ein BR hat.
Wohl kenne ich aber jemanden,der im BR tätig ist......damit auch den enormen Zeit-u.Arbeitsaufwand,der oft bis an die Grenze der Leistungsfähigkeit geht,wobei die Rechtslage nie außer acht gelassen werden darf und die Freizeit nicht selten uneigennützig mit eingebracht wird.Und Probleme sind sicher vorprogrammiert,wenn Firma und BR gegeneinander und nicht miteinander arbeiten.
Ich wünschte mir in meiner Firma einen BR.Nicht,weil ich mit einem Problem nicht persönlich beim Chef anklopfen kann.....damit hab ich kein Problem.Mehr aus dem Grund herraus,weil die Spielregeln vom Chef gemacht werden und in seiner Allmacht,der jeweiligen Situation angepaßt werden.....Gesetzeslage hin oder her.

[Mahlekolben]

Als Fahrer ist man schon recht isoliert. Kaum jemand kennt alle Kollegen oder weiß über die derzeitige Mitarbeiter-Fluktuation bescheid.

Und wer will sich schon nach 12 Stunden shuttlen, Rampensau spielen, be- und entladen, Berufsverkehr ent- und verwirren etc. mit den Aufgaben eines Betriebsrats auseinandersetzen?

Die kleineren Zipperlein werden umgehend vor Ort ausgeräumt, die größeren gehören nach Auswertung und Überlegung persönlich an kompetenter Stelle vorgetragen.

Ich kann mir eine Sitzung recht gut vorstellen: Chef faselt, Fahrer ratzen, BR-Vorsitzender faselt, Staplerfahrer ratzen, Vorstand faselt, Lagerarbeiter ratzen - erst zu Schnitzel und Bier öffnen sich die müden Äuglein wieder...

[Mr.TGX]

In der Firma wo ich beschäftigt bin besteht ein Betriebsrat, Es ist NICHT zu Unserem Nachteil. Gruß

[alterelch]

Ich kann mir eine Sitzung recht gut vorstellen: Chef faselt, Fahrer ratzen, BR-Vorsitzender faselt, Staplerfahrer ratzen, Vorstand faselt, Lagerarbeiter ratzen - erst zu Schnitzel und Bier öffnen sich die müden Äuglein wieder...

Ich kann dir versichern, dass es so nicht ist. Der Betriebsrat arbeitet im Hintergrund bei uns. Nur wenn Kollegen sich mit Problemen an ihn wenden tritt er öffentlich auf. Er gibt allerdings regelmässig Infos über seine Arbeit an die Fahrer weiter. Allerdings bekommen wir auch schon mal den Vorwurf zuwenig Informationen an die Kollegen weiterzugeben. Das kann schon mal sein, dass man eine Betriebsvereinbarung vorbereitet die noch nicht mit der Geschäftsleitung zuende verhandelt ist. Da halten wir uns dann so lange bekeckt, bis das Ding unterschrieben ist.